Am 27. April wird sich der Gemeinderat der Stadt Freiburg mit der Situation der Freiburger Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo befassen. Aus diesem Anlass veranstalten wir eine Informationsreihe zur Situation der Roma im Kosovo.
1999 kam es am Ende des Kosovokrieges zu „ethnischen Säuberungen“, bei denen Roma und andere Minderheiten gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Einige von ihnen haben sich in Freiburg niedergelassen und trotz Widrigkeiten eine neue Existenz aufgebaut. Ihnen droht nun, mit dem Abschluss eines sogenannten Rückübernahmeabkommens zwischen der Bundesregierung und der Regierung Kosovos, die Abschiebung nach Kosovo, ein Land, das viele von ihnen gar nicht kennen, und in dem sie nicht willkommen sind. Diese Situation betrifft eine Gruppe von mehr als 600 Roma, bei denen mehr als die Hälfte akut von Abschiebung bedroht sind.
Um darüber zu berichten, was die Roma im Kosovo erwartet, haben wir Dr. Karin Waringo von der Menschenrechtsvereinigung Chachipe eingeladen. Chachipe setzt sich für die Rechte der Roma im Kosovo ein und beschäftigt sich auch mit der Lage der Flüchtlinge in Europa.
Karin Waringo ist promovierte Politikwissenschaftlerin. Als Wissenschaftlerin und Journalistin hat sie sich auf die Lage in Südosteuropa spezialisiert. Sie arbeitete für mehrere europäische Romaorganisationen und leitet heute den Verein Chachipe, der sich international für die Rechte der Roma einsetzt.