Legida darf auf langer Route laufen

Erstveröffentlicht: 
07.03.2016

Legida ist am Montagabend nach vier Wochen Pause wieder durch Leipzig gelaufen. Aus Dresden waren dazu Pegida-Anhänger angereist. Die montägliche Kundgebung in der Landeshauptstadt fiel dafür aus.

 

Richter kippen Auflagen des Ordnungsamts


Das Bündnis durfte nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Bautzen auf seiner ursprünglich geplanten Route vom Richard-Wagner-Platz bis zum Stadthaus laufen. Das Ordnungsamt der Stadt Leipzig hatte Legida nur bis zur Runden Ecke ziehen lassen wollen. Dagegen hatte sich Legida per Eilantrag bereits beim Leipziger Verwaltungsgericht beschwert und Recht bekommen. Zwei weitere Auflagen erklärten die Richter für rechtswidrig: Legida sollte Toiletten aufstellen und dafür Sorge trage, dass in Reden und auf Druckerzeugnissen keine beleidigenden oder strafrechtlich relevanten Inhalte verbreitet werden. 

 

Kritik an Beck und Merkel


Auf dem Podium kritisierte Pegida-Kopf Lutz Bachmann den Grünen-Politiker Volker Beck, der, nachdem er mit Drogen erwischt worden sei, zwar seine Ämter, nicht aber sein "einträgliches Bundestagsmandat" niedergelegt habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel warf er vor, Deutschland an den Rand eines Krieges zu führen. Nach einer knappen Stunde schickte Legida-Redner Friedrich Fröbel die Anhänger des Bündnisses mit der Bitte auf die Straße, bei der Demonstration auf dem Ring die Auflage des Ordnungsamtes zu beachten, wonach Journalisten nicht mit Taschenlampen bei der Arbeit geblendet werden dürften. Beobachtungen eines MDR-Reporters zufolge hielten sich die Legida-Anhänger im Verlauf der Demonstration daran. 

 

Etwa doppelt soviele Gegendemonstranten


Gegen die Legida-Veranstaltung gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Schätzungen der Forschergruppe Durchgezählt zufolge zogen zwischen 1.000 und 1.200 Demonstranten vom Augustusplatz in Richtung Richard-Wagner-Platz. An einem Marsch unter dem Motto "Global Space Odyssey" nahmen demnach zwischen 450 und 550 Menschen teil. An der Hochschule für Musik und Theater bliesen Studenten Legida durch ein geöffnetes Fenster mit ihren Instrumenten den Marsch. Laut Durchgezählt liefen bei Legida zwischen 800 und 1.000 Anhänger mit.