Seit 1994 findet jährlich am 23. Februar eine Fackelmahnwache auf dem Pforzheimer Wartberg statt. Unter der Organisation des Neonazi-Vereins "Freundeskreis ein Herz für Deutschland" wird hierbei der "deutschen Opfer" des 2. Weltkriegs gedacht, die bei dem Luftangriff am 23.Februar ums Leben kamen.
Rechte Aufmärsche sind mittlerweile zur deutschen Normalität geworden. In Form von Pegida trägt ein Schulterschluss aus Bürgertum und Neonazis im Wochentakt seinen Fremdenhass auf die Straße. Regelmäßig verüben Rassist*innen Anschläge von immer gewalttätigerem Ausmaß auf Asylunterkünfte. Die Politik versucht dem Volksmob den Wind aus den Segeln zu nehmen, in dem sie durch immer drastischere Verschärfungen des Asylrechts den Forderungen nachkommen.
Eine regionale Tageszeitung schürt Angst vor der "Flüchtlingswelle", Bürgerbündnisse formieren sich gegen geplante Flüchtlingsheime, bei den Europawahlen erreichte die AfD in Pforzheim mit 14.5% die meisten Stimmen bundesweit, sowie 4 Mandate im Stadtrat bei den Komunalwahlen, Pforzheim bekommt einen Abschiebeknast, auf dem Haidach gründet sich eine "Bürgerwehr", Neonazis organisieren Rechtsrock Konzerte und weitere Veranstaltungen, verüben Anschläge gegen das örtliche linke Zentrum und Antifaschist*innen, Rassist*innen stachen auf einen Dönerimbiss-Besitzer ein und verprügelten ihn, im Enzkreis brannte eine künftige Asylunterkunft.
Dies ist ein Auszug dessen, was sich in den letzten zwei Jahren in und um Pforzheim ereignete.
Doch all das scheint der Stadt wohl nicht der Rede wert zu sein. Das Jahr über sowieso nicht und im Bezug auf den 23. Februar lediglich als Schande für das eigene Nest. Das offensichtliche Naziproblem wird seitens der Stadt nie klar benannt. Folglich wird der Bürger dazu aufgefordert am Tag der Bombardierung, nicht über Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken, sondern in die Zukunft zu blicken. So soll jegliche Verfehlung im Umgang mit den Rechten vergessen gemacht werden.
Auf dem Marktplatz spricht der Oberbürgermeister sich für Frieden aus und verbittet sich gleichermaßen den Geschichtsrevisionismus der Faschist*innen, wie antifaschistische Gegenaktivitäten. Er wendet sich gegen alle, die seinen Frieden in der Stadt stören und dazu reicht es offensichtlich die Aufmerksamkeit auf unliebsame Themen zu lenken.
Das "Naziproblem" wird nie klar benannt; rechte/rassistische Straftaten und Übergriffe werden bagatellisiert und Nazis werden lediglich als "unpolitische Unruhestifter" oder als gewalttätige Einzelpersonen unter Verwendung des Extremismusbegriffs dargestellt.
Es gilt sich rechter Hetze konsequent entgegen zu treten, durch eine kontinuierliche antifaschistische Arbeit nicht nur am 23. Februar.
Die Alte Fabrik heißt jetzt Kronî?
Was ist das für ein Raum und was bietet er?
Der Raum und das Kollektiv, welches ihn verwaltet, sieht sich weiterhin als Teil einer linken Freiraumbewegung.
Das schließt mit ein, dass sich in den Räumen kritisch mit bestehenden gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen auseinandergesetzt wird. Wie leben ein solidarisches Miteinander, was jegliche Diskriminierung ausschließt. Der Raum ist somit auch für alle, unabhängig vom Geldbeutel nutzbar.
Was die Kronî euch dieses Jahr zum 23.2 bietet? Einen Infopoint, einen Schutzraum im Allgemeinen, einen Awarenessraum im Speziellen und KÜFA.
Wir zeigen uns solidarisch mit allen die unsere Ziele teilen!
Den Naziaufmarsch in Pforzheim zur Geschichte machen!
Rassismus und Nationalismus auf allen Ebenen bekämpfen!