Züge werden umgeleitet - Brandsatz an ICE-Strecke in Brandenburg entdeckt

Erstveröffentlicht: 
01.02.2016

Gezündet hat er nicht - trotzdem hat ein Brandsatz auf der ICE-Strecke Berlin-Hannover am Montag den Bahnverkehr erheblich gestört. Die Strecke wurde gesperrt, Züge mussten umgeleitet werden. Die Bundespolizei war durch ein Posting im Netz auf den versuchten Anschlag aufmerksam geworden.

 

Die Bundespolizei hat am Montag an der ICE-Strecke Berlin-Hannover einen Brandsatz entdeckt. Der nicht gezündete Selbstbausatz lag in einem Kabelschacht bei Dallgow-Döberitz (Landkreis Havelland) etwa 30 Kilometer westlich von der Hauptstadt, sagte ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.


Anonymes Bekennerschreiben auf linksextremer Webseite

Die Behörden waren durch eine anonyme Selbstbezichtigung auf einer Webseite, die dem linksextremen Spektrum zugeordnet wird, auf den versuchten Anschlag aufmerksam geworden. Spezialisten von Bundespolizei und Brandenburger Landeskriminalamt (LKA) untersuchten den Tatort. Gegen 16 Uhr wurde zunächst nur ein Gleis gesperrt, rund eine Stunde später auch das zweite. Die Züge werden derzeit über Gleise umgeleitet, die direkt neben der Hochgeschwindigkeitsstrecke verlaufen. Die Fahrtzeiten verlängern sich dadurch um rund 15 Minuten.

Da es sich um einen vermuteten Anschlag handelt, wird der Staatsschutz die Ermittlungen übernehmen.

(mit Informationen von Christian Riedel)