Baden-Württemberg: Unbekannte werfen scharfe Handgranate auf Flüchtlingsheim

Erstveröffentlicht: 
29.01.2016

In Baden-Württemberg haben Unbekannte eine Handgranate auf das Gelände eines Flüchtlingsheims mit 170 Bewohnern geworfen. Sie war scharf, explodierte jedoch nicht.

 

Gewalttaten gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte nehmen drastisch zu - und sie werden bedrohlicher: Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag einen Anschlag mit einer Handgranate auf eine Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen verübt.

 

Die scharfe Handgranate landete um 1.15 Uhr auf dem Gelände der Unterkunft im Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Splint, mit dem solche Sprengkörper gesichert werden, war gezogen, die Granate explodierte jedoch nicht. Sicherheitskräfte entdeckten die Granate, Entschärfer sprengten sie. Menschen kamen nicht zu Schaden.

 

Laut Polizei handelte es sich um den ersten derartigen Vorfall in Villingen-Schwenningen. Eine Sonderkommission hat die Ermittlungen übernommen. Derzeit suchen Ermittler die Umgebung des Tatorts nach Beweisen ab.

 

In der Flüchtlingsunterkunft, einer ehemaligen Kaserne, sind rund 170 Asylbewerber untergebracht.

 

Zu möglichen Verdächtigen sagte Thomas Kalmbach, Sprecher der Polizei in Tuttlingen, SPIEGEL ONLINE: "Zur Gruppe 'Refugees Welcome' gehörte der Täter sicher nicht."