Beim Aufstellen von Wahlplakaten für die Alternative für Deutschland (AfD) in Karlsruhe ist ein 36-Jähriger beschossen worden. Die Polizei sucht noch nach dem Schützen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte der mit einem Schal vermummte Angreifer am Samstagabend den Plakatierer zuvor angesprochen. Laut Darstellung des Kreisverbands der rechtskonservativen AfD forderte der Mann den 36-Jährigen auf, zu verschwinden.
Nach Erkenntnis der Polizei setzte sich der Plakatierer daraufhin in seinen Lieferwagen um loszufahren. Der Unbekannte zog eine Pistole und schoss von außen durch das geschlossene Beifahrerfenster. Dabei verfehlte er den Fahrer, der unverletzt davonfuhr. Nach dem Vorfall suchte die Polizei zunächst vergebens nach dem Schützen. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 20 bis 25 Jahre alten Mann handeln. Er soll mit dem Fahrrad unterwegs gewesen sein, eine Mütze getragen und sein Gesicht mit einem schwarz-weißen Schal verdeckt haben.
Das Opfer, laut AfD Mitarbeiter einer Karlsruher Werbeagentur, wollte ein Plakat mit der Aufschrift "Erfolg der Energiewende: Siehe Stromrechnung!" an einen Laternenmast anbringen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der versuchten Tötung.
Am 13. März findet in Baden-Württemberg die Landtagswahl statt.
AfD wird zur drittstärksten Kraft
In der bundesweiten Wählergunst legt die AfD weiter zu. Auch im "Sonntagstrend", den Emnid wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, kommt die Partei nun erstmals auf zehn Prozent (plus ein Prozentpunkt). Damit wird die AfD zur drittstärksten Kraft. Die Grünen kommen auf neun Prozent (minus eins). Trotz der guten Umfragewerte glauben 68 Prozent der Befragten, dass die AfD nur eine vorübergehende Erscheinung ist.