TREND-Geschichte - PM der TREND-Redaktion

20 Jahre TREND Onlinezeitung

20 Jahre TREND Onlinezeitung

Als die GEW Berlin 1995 nicht mehr bereit war, die linke Kreuzberger Mitgliederzeitung TREND zu finanzieren(1), entschlossen sich ihre drei Redakteure Detlev Kretschmann, Günter Langer und Karl-Heinz Schubert(2)im Januar 1996 TREND als Onlinezeitung weiterzuführen(3). Damit wurde TREND das erste linke deutschsprachige publizistische Projekt im Internet(4).

 

Mit TREND sollte der damals entstehende Kommunikationsraum World Wide Web genutzt werden, um dort oppositionelle Nachrichten aus Betrieb, Gewerkschaft und Stadtteil sowie linke Theorie zu verbreiten. Die drei Gründer gaben TREND den Untertitel „Onlinezeitung für die alltägliche Wut“ und orientierten sich damit an der publizistischen Praxis der 1968er außerparlamentarischen Opposition(5).

 

Seit der Nummer 5/2004 trägt TREND den Untertitel „Hintergründe und Gegenstandpunkte“ und wird in der „hauseigenen“ Domain „infopartisan.net“ gehostet Der Untertitel steht für die inhaltliche Fokussierung auf den Marxismus. Daraus ergaben sich Rubriken, die noch heute Bestand haben bzw. erweitert wurden. Anfang 2005 stellten wir schließlich ein entsprechend modifiziertes Veröffentlichungskonzept und die Einrichtung eines Beirats zur politischen Beratung der Redaktion vor(6). Abgelöst wurde diese Struktur, als Anfang 2011 Leute, die unterschiedlichen linken Strömungen angehören, den „Arbeitskreis Kapitalismus aufheben“(AKKA) gründeten, der seitdem als Herausgeber und Berater der Redaktion fungiert.(7)

 

20 Jahre TREND-Publizistik sind gleichsam ein Spiegel von linker Theorie und Praxis (nicht nur) in der BRD. Der Artikelbestand umfasst heute rund 20.000 Dateien(8) und dient durchschnittlich 110.000 Leser*innen monatlich(9) als virtuelle Info-/Bibliothek. Es ist üblich, dass durch Wikipedia- und andere Verlinkungen einzelne Artikel bis zu 10.000 Leser*innen jährlich finden von bis zu 9.000 wie z.B. Bernard Schmids „Die französischen Trabantenstädte“ für lange Zeit www-weit präsent sind.(10)

 

20 Jahre TREND, das bedeutet aber auch eine bewegte publizistische Geschichte.

 

In der Anfangsphase ragen zwei Projekte heraus: 1967 der „Benno-Ohnesorg-Kongress“ in der TU Berlin(11) und 1999 die Kosovo-Antikriegsseite(12) als historische Sammlung mit hunderten von Dokumenten. Nicht zu vergessen: 2004 der misslungene Versuch von Günter Langer, TREND aus politischen Gründen abzuschalten(13), was zu konzeptionellen und strukturellen Veränderungen bei TREND führte, die heute noch wirken. Seit dieser Zeit wurde die journalistische Arbeit kontinuierlich ergänzt durch Filmveranstaltungen, Buchvorstellungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen, Bildungs- und Schulungsarbeit(14).

 

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die publizistische Unterstützung bestimmter politischer Projekte, denen wir nahestehen(15). Gelegentlich mischen wir uns bei stadtpolitischen Themen ein, was sich schon daraus ergibt, dass wir seit Mai 2008 im Stadtteil- & Infoladen LUNTE mitarbeiten(16).

 

In Abständen von jeweils 5 Jahren(17)organisieren wir, um Bilanz zu ziehen und strategische Fragen der Linken zu diskutieren, ein Veranstaltungswochenende. Wir werden den 20. Jahrestag wieder dafür nutzen.

 

Das Veranstaltungswochenende steht unter dem Titel

 

Wir wollen nicht ein Stück vom Kuchen
wir wollen die ganze Bäckerei

 

und findet am 29.-31. Januar 2016 im „K9“ (Veranstaltungsetage) in Berlin-Friedrichshain, Kinzigstr. 9 statt.

 

Weitere Infos dazu finden sich unter: http://www.trend.infopartisan.net/trd1215/20JahreTREND.html

 

 

Anmerkungen

 

1) http://www.infopartisan.net/archive/rag/rag157.html und
http://www.trend.infopartisan.net/trd0209/edit0209.html
2) Karl-Heinz Schubert gründete mit drei Kreuzberger GEW-Kolleg*innen 1985
TREND als Printmedium, siehe:
http://www.trend.infopartisan.net/reprints/trend_gew/trend01_1985.pdf

3) http://www.trend.infopartisan.net/start/inhalt.html

4) http://www.heise.de/tp/artikel/1/1140/1.html
5) Eines ihrer konzeptionellen Vorbilder war die strömungsübergreifende
„Gegenöffentlichkeit“ schaffende Agit883; http://www.883.infopartisan.net/

6) http://www.trend.infopartisan.net/trd0205/t010205.html
7) http://www.trend.infopartisan.net/trd0311/edit0311.html
8) Stand 11.1.2016

9) Errechnet aus dem Jahresergebnis 2015

10) Zum Beispiel Bernard Schmid „Die französischen Trabantenstädte“,
http://www.trend.infopartisan.net/trd1204/t031204.html, errechnet aus den
Monatsstatistiken, die regelmäßig im Editorial ausgewiesen werden.
11) http://www.infopartisan.net/archive/bok/index.html
12) http://www.infopartisan.net/archive/kosovo/index.html
13) http://www.trend.infopartisan.net/trd0304/t020304.html
14) siehe z.B.
http://www.taz.de/Debatte-ueber-den-arabischen-Fruehling/!5125217/

15) Hier wäre z.B. die Initiative für Schutz und Förderung von Verfolgten des
Naziregimes und ihrer Kinder zu nennen. Sie wird seit 2008 bis heute
publizistisch unterstützt, siehe dazu:
http://www.trend.infopartisan.net/trd1208/t111208.html und
http://www.trend.infopartisan.net/trd5615/t695615.html
16) siehe dazu: http://www.trend.infopartisan.net/trd5614/t645614.html
17) http://www.trend.infopartisan.net/trd1210/t501210.html und
http://www.trend.infopartisan.net/trd1205/inhalt.html