Leipzig. Die AfD hat der Rathausführung im Zusammenhang mit den Krawallen linksextremer Autonomer vorgeworfen, entweder die Unwahrheit zu sagen oder ahnungslos zu sein.
Auf der Ratsversammlung am Mittwoch berichtete Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) unter anderem detailliert darüber, wie sich die Behörden auf die angemeldeten Demonstrationen in der Südvorstadt am vergangenen Sonnabend vorbereitet hatten. „Es lag ein umfassendes Lagebild vor“, bekräftigte Rosenthal.
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hatte dagegen den Verfassungsschutz zu Wochenbeginn heftig kritisiert. „Ich brauche eine gezielte, auf die jeweilige Situation zugespitzte Beurteilung der Lage“, so Jung in einer Stellungnahme zu den Ausschreitungen, bei denen 69 Polizisten verletzt wurden und Sachschäden von mehr als 200 000 Euro entstanden waren. „Ich muss wissen, wer dort anreist. Wer steckt hinter Tarnnamen. Das alles ist nicht gelaufen“, bemängelte der Rathauschef.
„Ja, was denn nun?“, fragte gestern AfD-Kreisvorsitzender Siegbert Droese. „Lag nun ein umfassendes Lagebild vor oder waren sie nicht informiert?“ Die Aussagen von Jung und Rosenthal seien offenkundig widersprüchlich. Droese: „Sagt einer der Herren Bürgermeister die Unwahrheit oder – was genauso erschreckend wäre – ist gar ahnungslos?“ K. S.