Auf dem Magdeburger Domplatz haben sich am Mittwochabend Hunderte zu einer Kundgebung der "Alternative für Deutschland", AfD, versammelt. Nach Angaben der Polizei kamen rund 750 Demonstranten. Bei einem Protestzug für Weltoffenheit und gegen Rassismus gingen in der Magdeburger Innenstadt etwa ebenso viele Menschen auf die Straße.
Petry wiederholt Rücktrittsforderung an die Kanzlerin
AfD-Chefin Frauke Petry griff bei ihrer Rede vor Parteianhängern Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Die Kanzlerin hindere die Bundespolizei daran, die Außengrenzen zu schützen, lade Asylbewerber nach Deutschland ein und lasse dabei Flüchtlings-konventionen außer Acht. Petry sagte wörtlich: "Die Kanzlerin hat mehr als abgewirtschaftet und muss endlich zurücktreten." Während der Rede der Parteichefin läuteten am Dom die Glocken zum Protest. Die Beleuchtung am Dom war schon zuvor abgeschaltet worden. Die Demonstranten skandierten wiederholt "Merkel muss weg".
Poggenburg greift Haseloff an
Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg nahm sich in seiner Rede Ministerpräsident Reiner Haseloff vor. Poggenburg sagte, der Ministerpäsident habe behauptet, die AfD sei von der rechtsextremen NPD unterwandert. Das sei, so Poggenburg, "eine unverschämte Lüge". Der Ministerpräsident sei eine – so wörtlich - "Schande" für Sachsen-Anhalt. Poggenburg kündigte an, dass seine Partei und ihre Anhänger so lange auf die Straße gingen, bis Volkes Wille Gehör gefunden habe. Mit den jetzigen Regierungsparteien werde es keinen Wandel geben.
Schüler und Studenten demonstrieren für Weltoffenheit
Auf dem Magdeburger Hasselbachplatz waren zur gleichen Zeit rund 750 Schüler und Studenten zum Gegenprotest zusammengekommen.
Nach
Angaben der Polizei verlief die Demo friedlich. Rund 500 Polizisten
waren im Einsatz, um ein Zusammentreffen von AfD-Anhängern und
Gegendemonstranten zu verhindern. Die AfD hatte zum dritten Mal in
Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt zu einer Großdemonstration aufgerufen.
Bei dem ersten Aufzug wurden Mitte Oktober 2.000 Teilnehmer und am 19.
November 1.500 Menschen gezählt.