Mo., 08.02.10, 15.00 Uhr, Westfriedhof (Gr.-Diesdorfer-Str. 160, 39110 Magdeburg): “Nichts und niemand wird vergessen!“ Jährliche Kranzniederlegung in Gedenken an Frank Böttcher. (Frank wurde am 08.02.1997 in Magdeburg-Olvenstedt von Nazis brutal ermordet.) Im Rahmen der Antifa Aktionswochen in Magdeburg.
Zur Geschichte: Frank Böttcher begab sich wegen einer Verletzung an der Hand am Abend des 08. Februar 1997 ins Olvenstedter Krankenhaus. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde er von mehreren Neonazis vor dem Krankenhaus angepöbelt. Er ließ sich im Krankenhaus ambulant behandeln. Als er sich wieder auf den Weg zu seiner Wohnung machte, verpasste er den Bus um wenige Sekunden. Daraufhin griffen die Neonazis, welche sich immer noch vor dem Krankenhaus aufhielten, ihn an. Sie schlugen und traten mehrfach auf ihn ein. Als er sich dann schließlich auf dem Boden befand, ließen sie nicht von ihm ab und traten ihn mehrfach gegen den Kopf. Dies hatte einen Schädelbasis-Bruch zur Folge. Nicht genug damit, zog einer der Neonazis ein Messer und stach ca. zwölf Mal auf den am Boden liegenden Verletzten ein. Daraufhin ließen sie von ihm ab und verschwanden. Er erlag kurze Zeit später im Krankenhaus seinen Verletzungen.Bis heute wird von offizieller Seite geleugnet, dass dieser Mord politisch motiviert war und die Täter der neonazistischen Szene angehörten. Der Stadtteil Olvenstedt galt Anfang der Neunziger Jahre in Magdeburg als so genannte No-Go-Area. Also Bereiche, in denen Neonazis das offizielle Bild prägten und ihre Gewalt offen ausübten. Regelmäßig kam es zu Übergriffen auf MigrantInnen, alternativ aussehenden Jugendlichen, vermeintlich „Linke“ und anderen Menschen, die nicht in das Weltbild der Neonazis passten.