Polizist Mike P. (45) über den Albtraum-Einsatz in der Südvorstadt

Erstveröffentlicht: 
15.12.2015

„150 Chaoten griffen mich mit Steinen an“ 

 

VON M. DOBBECK


Leipzig – Es war eine Gewalt-Orgie gegen Polizisten: Völlig enthemmt tobten sich am Samstag mindestens 1000 Chaoten bei Straßenschlachten in der Südvorstadt aus. Sie warfen Steine, Flaschen, Böller – zerstörten 50 Streifenwagen und verletzten 69 Beamte …


In BILD erzählt Polizeihauptmeister Mike P. (45), wie er die Krawalle erlebte.

 

Der Familienvater: „Die Intensität der Gewalt, aber vor allem auch die Dauer der Ausschreitungen war gravierend. Ständig flammten neue Brandherde auf. Meine Frau machte sich wahnsinnige Sorgen, aber ich konnte ihr in all den Stunden nicht mal eine SMS schicken...

 

Zwei Mal wurde der Wagen, den ich fuhr, gezielt angegriffen. Zunächst hat ein Stein die Frontscheibe meines Sprinter nur haarscharf verfehlt und schlug auf dem Dach ein.

 

Dann haben die Krawallmacher versucht, die Beifahrerseite mit einem Verkehrsschild einzuschlagen. In letzter Sekunde konnte ich flüchten...


Gegen 16 Uhr wurde mein Dienstfahrzeug erneut angegriffen: Ich stand auf der Kurt-Eisner-Straße und plötzlich stürmten etwa 150 Vermummte auf mich zu, ein Hagel faustgroßer Steine prasselte auf mich nieder – ich war die Zielscheibe der Linken.

 

Die Scheiben zersplitterten. Ich habe keinen Ausweg aus der Lage gesehen – die Chaoten kamen von allen Seiten. Mehrfach bat ich um Unterstützung – vergeblich! Im Schritttempo bin ich dann in die Richtung gefahren, aus der die wenigsten Angreifer kamen.“


Auch GdP-Boss Hagen Husgen fragt, weshalb nur knapp die Hälfte der angeforderten Polizeikräfte im Einsatz war. Lediglich 1000 Beamte konnten aufgetrieben werden.

 

An Strafverfolgung war da kaum zu denken, nur 50 Verfahren wurden eingeleitet. Husgen: „Wir fordern mindestens 3000 Stellen mehr!“