Warum zieht Leipzig diese Chaoten so an?

Erstveröffentlicht: 
14.12.2015

Leipzig – Die Chaoten feierten es als Auszeichnung, als Innenminister Thomas de Maizière (61, CDU) Leipzig im Juni zum „neuen Schwerpunkt der Linksradikalen“ erklärte. Dutzende Überfälle auf Polizeistationen, staatliche Gebäude und Politiker hatten zu dem zweifelhaften Titel geführt.

 

Aber warum ausgerechnet Leipzig?

 

Die Suche nach der Antwort führt in die Wendezeit. Mit der ‚Besetzung‘ von Connewitz durch Autonome, Straßenschlachten mit Rechtsradikalen und am Ende dem Attribut „nazifreier Stadtteil“.


Immerhin hatte es die Antifa geschafft, den Neonaziführer Christian Worch und seine Neonazi-Aufmärsche aus der Stadt zu verdrängen. Connewitz wurde zum Symbol linker Träume. Connewitz wurde ihr Stadtteil.

 

Von dort aus wurde nun dem Staat der Kampf angesagt. Extremismus-Forscher datieren den Beginn dieser Entwicklung etwa zehn Jahre zurück.


Zuzug aus dem Umland und die Uni mit ihrer geisteswissenschaftlichen Ausrichtung stützten das Milieu. Aktuell schätzt der Verfassungsschutz den harten Kern auf etwa 180 Personen und bescheinigt ihnen eine „immense Dynamik“.

 

Zum Selbstverständnis der Chaoten gehören Sätze wie dieser, verschickt per Pressemitteilung am Donnerstag: „Der Kampf gegen Rassismus erfordert eine konsequente Praxis, die sich auch militant geben darf.“


Auf die Einschätzung von Innenminister de Maizière erklärte man: „Leipzigs autonome Szene will nach dem Aufstieg in die erste Liga durch den sächsischen Verfassungsschutz nicht um den Abstieg, sondern die Meisterschaft mitboxen. Hier kann sie am kommenden Samstag sicherlich einige Punkte gewinnen. Die Demonstration soll dafür den inhaltlichen Auftakt darstellen.“

 

War das tatsächlich nur der „Auftakt“? Für die nahe Zukunft rechnet der Verfassungsschutz mit einem „weiteren Anwachsen des gewaltbereiten Potentials in Leipzig.“

 

In zweieinhalb Wochen ist Silvester. Für die Chaoten seit Jahren ein fester Termin im Leipziger Krawall-Kalender.