Halle (Saale) - Ex-Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel (37) wurde nach der Hallenser Montagsdemonstration von einem Mann brutal zu Boden gestoßen. Bei dem Angriff erlitt sie Prellungen am Arm.
Ein Video dokumentiert die Szenen, die sich in Halle abgespielt haben. Eine unbekannte Simme ist zu hören. "Ey, Ey", spricht ein Mann mit hektischer Stimme. Dann sind laute Schreie zu hören. Doch was ist dort passiert?
Oertel selbst schildert den Ablauf: Nach dem Ende der Demo am 7. Dezember, gegen 20 Uhr, stieß ein 1,90 Meter großer Mann mit einer Rasta-Frisur die Dresdnerin zu Boden. Die Internetseite "NuoViso" berichtete über den Zwischenfall.
"Es ging alles relativ schnell. Ich habe gewartet, dass er mich was fragt. Aber in dem Moment hat er schon an mir gerissen", erzählt Oertel.
Oertel entschied sich laut nuoviso.tv, aus Sicherheitsgründen die blockierte Leipziger Straße zu meiden und über die kaum beleuchtete Martinstraße zurück zum Ausgangspunkt des Umzugs zu laufen – "ein folgenschwerer Fehler".
Ein paar Leute in der Nähe des Übergriffs riefen die Polizei, andere eilten Oertel zu Hilfe. Dabei verletzte der Rasta-Träger zwei der couragierten Helfer. Einer musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Die rasch herbeikommenden Beamten konnten den Aggressor schnell überwältigen. "NuoViso" zufolge soll dieser jedoch ein Messer weggeworfen haben.
„Bisher liegen keine Hinweise dahingehend vor, dass es mit der Straftat in Zusammenhang steht", sagte die Hallenser Polizeisprecherin Anja Koppsieker dazu.
Die Hallenser Montagsdemo-Organisatoren befürchten weitere Angriffe.