Altenburg. Bei einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in der Thüringer Kreisstadt Altenburg sind neun Menschen verletzt worden, darunter ein erst zwei Monate altes Baby. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Ob es sich um einen fremdenfeindlichen Angriff handle oder ein Bewohner das Feuer ausgelöst habe, sei noch unklar, sagte gestern eine Sprecherin.
In den frühen Morgenstunden hatten zwei Kinderwagen im Treppenhaus des Plattenbaus in Flammen gestanden. Die Ermittler konnten noch nicht sagen, ob dabei Brandbeschleuniger eingesetzt wurde. Landrätin Michaele Sojka (Linke) zeigte sich bestürzt: „Ich bin fassungslos, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen so etwas antun können. Das ist versuchter Mord.“ Sie hoffe, dass die Verantwortlichen rasch gefunden und zur Rechenschaft gezogen würden. Der Bundestagsabgeordnete Frank Tempel (Linke) sagte, dass „mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem ausländerfeindlichen Hintergrund“ auszugehen sei. Neun Menschen mussten nach dem Feuer ärztlich versorgt werden. Die übrigen der 70 Asylbewerber in dem Mehrfamilienhaus konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Schaden wurde auf rund 20 000 Euro geschätzt.