Dortmund. Eine sechsköpfige Gruppe sang vor dem Dortmunder Hauptbahnhof das antisemitische "U-Bahn-Lied" und traktierte Polizisten mit Faustschlägen.
In der Nacht zu Freitag hat eine sechsköpfige Gruppe auf dem Dortmunder Bahnhofsvorplatz mit dem antisemitischen "U-Bahn-Lied" gegen Gelsenkirchener gehetzt. Die Bundespolizei musste eingreifen - und wurde mit Faustschlägen eingedeckt.
"Eine U-Bahn, eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir [...]", heißt es in dem judenfeindlichen "U-Bahn-Lied". Die U-Bahn, die in dem Lied "gebaut" wird, führt nach Auschwitz. Diesen Hetz-Song hatten sechs Männer und Frauen in der Nacht zum Freitag auf dem Dortmunder Bahnhofsvorplatz gesungen - und darin Gelsenkirchener metaphorisch ins Konzentrationslager geschickt.
Gegen 0.30 Uhr wurde die Bundespolizei auf die Gruppe aufmerksam und forderte die 18- bis 24-Jährigen auf, die provokanten Äußerungen zu beenden. Nach einer zynischen Reaktion der sechs Männer und Frauen, entschieden sich die Beamten, die Personalien der Hetz-Sänger aufzunehmen und ein Ermittlungsverfahren wegen fremdenfeindlichen Verhaltens einzuleiten.
24-Jähriger greift Bundespolizisten an
Ein 24-jähriger Dortmunder trat dabei den Beamten entgegen und widersetzte sich gegen die polizeilichen Maßnahmen. Im weiteren Verlauf griff er sogar einen Bundespolizisten mit Fäusten an - der Beamte erlitt Hämatome am Brust- und Armbereich.
Der Angreifer, der mit rund 1,7 Promille unter starkem alkoholischen Einfluss stand, muss sich nun zusätzlich wegen Widerstand gegen Polizeibeamte verantworten. Nach Beendigung des Einsatzes ließen die Ermittler die Gruppe auf freiem Fuß.