Attacken gegen Jüterbogs Bürgermeister - Raue nicht mehr bei Facebook

Erstveröffentlicht: 
12.11.2015

Erst die Warnung vor dem Kontakt mit Flüchtlingen wegen möglicher Infektionen, dann die Kritik an seinem Umgang mit einer NPD-Demo: Arne Raue muss in diesen Tagen viel öffentliche Schelte einstecken. Die Kommentare auf seinem Facebook-Profil gingen dem Jüterboger Bürgermeister allerdings zu weit: Er hat seine Seite vom Netz genommen.

 

Jüterbog. Nach zum Teil heftiger Kritik hat Arne Raue, der parteilose Bürgermeister von Jüterbog, seinen Facebook-Auftritt für die Öffentlichkeit gesperrt. „Die Facebook-Seiten ,Arne Raue’ und ,Bürgermeister Stadt Jüterbog’ habe ich bewusst vom Netz genommen“, sagt Arne Raue zur MAZ. „In den letzten Tagen erlebte ich dort strafrechtlich relevante Angriffe gegen meine Person, Hetzparolen und mehr. Diese Form des Umgangs lehne ich ab, stehe aber natürlich über die üblichen Informationswege weiterhin täglich Rede und Antwort“, so Raue. Tatsächlich musste Raue auf seinem Facebook-Profil viel Schelte einstecken. Zunächst hatte der Bürgermeister für Kritik gesorgt, weil er auf der Homepage der Stadt vor dem Umgang mit Flüchtlingen wegen möglicher Infektionskrankheiten gewarnt hatte. Zuletzt hat selbst Bild.de ein Video-Interview mit dem Bürgermeister zu dem Thema veröffentlicht.

 

In den Kommentarzeilen seines Facebook-Profils war außerdem Streit entbrannt um Raues Haltung zu einer für kommende Woche angekündigten asylkritischen Demo, hinter der offenbar die NPD steckt (die MAZ berichtete). Dazu Raue: „Das Ignorieren solcher Veranstaltungen ist der beste Weg. Auch eine Gegenveranstaltung erzeugt aus meiner Sicht nur zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit.“

Von Martin Küper