Zwickau. Bei der Ankunft eines Flüchtlingszuges im sächsischen Meerane ist es erneut zu fremdenfeindlichen Krawallen gekommen. Nach Angaben der Polizei versuchten am Sonntagabend mehr als 80 Demonstranten, den Weitertransport der auf 13 Busse verteilten Flüchtlinge zu blockieren. Als Polizisten die Blockade auflösen wollten, seien sie angegriffen und mit Böllern beworfen worden. Zwei Beamte wurden den Angaben zufolge durch Pyrotechnik verletzt, drei Randalierer vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Wie ein Polizeisprecher gestern sagte, hatten sich bereits am Nachmittag rund 200 Demonstranten am Bahnhof eingefunden, darunter auch erkennbar Rechtsgerichtete. Als der Zug aus Bayern mit etwa 700 Flüchtlingen eingetroffen sei, habe sich die Lage zugespitzt. Polizisten hätten 83 Platzverweise ausgesprochen. 61 Personen hätten sich aber geweigert, den Ort zu verlassen, sagte der Sprecher. Drei von ihnen seien vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Vier Strafanzeigen wurden laut Polizei gestellt, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands. Mehr als 100 Polizeibeamte waren im Einsatz.
Vor einer Woche war es bereits im sächsischen Freiberg bei der Ankunft eines Flüchtlingszuges zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen gekommen.