Samstag, 14.11.2015 NMS: Rassisten stoppen! – Die rechte Mobilmachung zurückdrängen - dem Aufmarsch von "Neumünster wehrt sich" entgegentreten!
Für den 14.11.2015 mobilisiert die Facebook-Gruppe „Neumünster wehrt sich“ zu einer Demonstration nach Neumünster. Mit hetzerischen Parolen wie „gegen Asylbetrug, Rechtsbruch und Masseneinschleusung, konsequente Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern, gegen die Islamisierung unser Gesellschaft“, die so auch auf den bundesweit aktuell unzähligen Aufmärschen von AfD, "PEGIDA", Neonazis und besorgten Rassist*innen zu hören sind, wird versucht, an rassistische Stimmungen gegen Geflüchtete anzuknüpfen, die in den letzten Monaten bis in die Mitte der Gesellschaft hinein massiv zugenommen haben.
Sowohl hinter der virtuellen Gruppe als auch der Demo steht niemand geringeres als Mark Proch, Ratsmitglied der NPD in Neumünster. Seit einiger Zeit versuchen Mark Proch, Daniel Nordhorn und wer sich sonst in der desolaten NPD Schleswig-Holsteins noch motivieren lässt, mittels des Themas Geflüchtete ihre menschenverachtende Nazipropaganda an die Leute zu bringen. So verteilte die NPD anlässlich einer Einwohner*innenversammlung und einer Kundgebung "besorgter Bürger*innen" gegen die weitere Aufnahme von Refugees in der Rantzau-Kaserne in der kleinen Gemeinde Boostedt bei Neumünster am 9.10. Flugblätter im Ort. Auch eine Facebook-Gruppe, die eine Demo zum selben Thema organisieren wollte, wird mittlerweile von dem Lübecker NPD-Kader Jörn Lemke und eben jenem Mark Proch verwaltet. Am Samstag, 31.10. veranstaltete der kleine Haufen großer Nazitrottel zudem jeweils eine "Kundgebung" in Bad Bramstedt und Boostedt, die jedoch dank spontaner Proteste von Antifaschist*innen, Antirassist*innen und Anwohner*innen sowie eigener Unfähigkeit ungehört verhallten.
Nun mobilisiert die NPD hinter der Fassade "Neumünster wehrt sich" also nach Neumünster. Kein Zufall, gibt es in Neumünster doch eine lange Tradition neonazistischer Aktivitäten und Strukturen. Der mittlerweile geschlossene „Club 88“, die Kneipe „Titanic“, in der bis heute Neonazis ein- und ausgehen, der Kampfsportverein „Athletik Club Ultra“, betrieben vom langjährigen Neonazi Tim Bartling oder der weitestgehend an starken Gegenaktivitäten gescheiterte Versuch der NPD, am 1.5.2012 in Neumünster aufzumarschieren, sind dafür markante Beispiele. Zudem befindet sich in Neumünster die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Schleswig-Holstein, weshalb zahlreiche Refugees tagtäglich in Neumünster unterwegs sind.
Wir rufen daher alle Antifaschist*innen und Antirassist*innen auf, am 14.11. nach Neumünster zu kommen und dafür zu sorgen, dass die Nazis, Rassist*innen und wen sie sonst so mobilisieren können, keinen Raum und kein Gehör für ihre menschenverachtende Propaganda bekommen und damit von vornherein jedweder Möglichkeit von verbalen und körperlichen Übergriffen auf Geflüchtete entgegen zu wirken. Gerade in Zeiten, in denen Übergriffe und Anschläge aller Art in Deutschland zur täglichen, bitteren, rassistischen Realität gehören, ist es wichtig und notwendig, sich denjenigen, die zu diesen Taten aufrufen oder sie potentiell verüben, konsequent in den Weg zu stellen und ihnen zu zeigen, dass, egal wo, wie und unter welchen Namen sie auf die Straße gegen, sie mit massivem Widerstand zu rechnen haben. In Schleswig-Holstein gehörten größere rechte Mobilisierungen in den letzten Jahren zu den seltenen Ausnahmen, sorgen wir dafür, dass es auch zukünftig dabei bleibt!
Aktuelle Infos: www.antifa-kiel.org / antifanms.blogsport.de