Polizistin bei Krawallen am Bahnhof verletzt

Erstveröffentlicht: 
21.10.2015

Rückkehrer von Pegida-Demo prügeln sich mit Gegnern

 

Am und im Hauptbahnhof ist es in der Nacht zum Dienstag zu Auseinandersetzungen zwischen Leipziger Teilnehmern des Pegida-Aufmarsches in Dresden und Gegendemonstranten gekommen. Bundespolizei und Polizeidirektion berichteten, dass Gruppierungen von jeweils 20 bis 30 Personen aufeinander losgegangen seien.Vor der Osthalle wurde laut Polizei eine Gruppe der Rechtspopulisten angegriffen. Zuvor sollen Neonazis am ehemaligen Hotel Astoria Jagd auf Jugendliche gemacht haben. Im Bahnhof kam es wenig später erneut zur Konfrontation.

 

Nach Angaben der Behörden waren gegen Mitternacht etwa zeitgleich vier Busse aus der Landeshauptstadt eingetroffen. „Gegen 0.15 Uhr wurden vor der Osthalle etwa 25 Legida-Anhänger von Gegnern angegriffen“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt. Beamte konnten die Lager trennen. Eine Polizistin wurde durch einen Stein verletzt. Es wurde Anzeige wegen Landfriedensbruchs gestellt. Gegen rund 15 Legida-Anhänger, die im Bahnhof Schutz gesucht hatten, wurden Platzverweise ausgesprochen, weil sie gegenüber Beamten aggressiv gewesen seien, so die Polizei.

 

Nach Informationen des Netzwerks NoLegida habe zuvor eine Gruppe von 15 Neonazis vor der Westhalle eher linksaussehende Jugendliche angegriffen. Vor der Ostseite des Bahnhofs sollen die Rechten weitere Gegendemonstranten und die Polizei attackiert haben. Es flogen Steine, so ein Sprecher von NoLegida.

 

Augenzeuge der Krawalle war der Fotojournalist Tim Wagner. „Es kamen etwa 15 Personen herein und brüllten: Antifa-Hurensöhne. Einer der Legida-Leute, ein Mann mittleren Alters, zückte ein Messer, fuchtelte damit herum“, sagte Wagner. Dieser Drohung sollen weitere Angreifer gefolgt sein. „Das waren etwa 15 sportliche Hooligans und die hatten lange Holzlatten dabei, pöbelten uns an, es gab auch einige körperliche Auseinandersetzungen“, so der Journalist.