Radikale Gruppen! Droht Dresden morgen ein Hooligan-Chaos?

Erstveröffentlicht: 
18.10.2015

Dresden - Diese Nachrichten beunruhigen zum Wochenstart gehörig. Am Montag begeht die islamfeindliche Bewegung PEGIDA ihren ersten Jahrestag. Doch das wird wohl kein ruhiger Kindergeburtstag ...

 

Denn im Netz rufen auch gewaltbereite Anhänger dazu auf, in Dresden ein Zeichen zu setzen. So fordern hiesige Hooligans sogar aggressive Kameraden im In- und Ausland zur Unterstützung an.

„An alle Freunde und Kameraden, Ungarn, Tschechen, Schweizer und sämtliche sportliche Banden aus Deutschland“, rufen die die Dresdner Fußball-Chaoten auf.

"Setzen wir ein wirksames Zeichen gegen die rote Pest.“

Dieser Appell kursiert seit wenigen Tagen öffentlich, doch schon viel länger in internen Kreisen der Hool-Szene - und findet prominente Unterstützung.

 

Dominik Horst Roeseler (36), Mitbegründer und ehemaliger Sprecher der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSA) sowie Anmelder für deren Jahrestag in Köln, teilt den Aufruf.

Unterstützung wurde bereits aus der Karlsruher Szene, dem Ruhrgebiet, Polen und Leipzig signalisiert. Auch „The Firm“, ein Schlägertrupp aus Mannheim, wurde eingeladen.

Doch auch die Gegenseite mobilisiert ihre Kampftruppen: Am 13. Oktober tagte die „Autonome Vollversammlung“ in Berlin, gab bekannt, zwei Busse für die Fahrt nach Dresden organisiert zu haben. Auf der selben Veranstaltung wurde auch die Berliner Privatadresse von Innenminister Thomas de Maizière (61, CDU) verlesen und zu „Besuchen“ aufgerufen.

Sächsische Spitzenpolitiker mahnen zur Besonnenheit: „Das Recht auf Versammlungsfreiheit gibt kein Recht zu Gewalt und Gesetzesbruch“, sagte Justizminister Sebastian Gemkow (37, CDU). Ministerpräsident Stanislaw Tillich (56, CDU) und sein Vize Martin Dulig (41, SPD) forderten in einer gemeinsamen Erklärung „Dialog statt Hetze“.

Nicht ohne Grund - bereits in der Nacht zu Sonntag gab es Vorboten der Eskalation: Vermummte überfielen gegen vier Uhr das Übigauer Anti-Asyl-Camp, brachen einem Mann (36) das Schlüsselbein.