Hamburg – Die Täter sollen vermummt gewesen sein, etwa 20 bis 40 Personen. Am Sonnabend kurz nach 20 Uhr griffen sie das Strafjustizgebäude und das Oberlandesgericht am Sievekingsplatz an.
Unzählige Farbbomben und angeblich etliche Steine flogen. Bei den Gerichten wurden unzählige Scheiben aus Spezialglas beschädigt oder gingen gar zu Bruch.
Ein Beamter: „Wir prüfen auch, ob eventuell mit Zwillen auf die Scheiben geschossen wurde." Mehrere Augenzeugen des Angriffs alarmierten über Notruf die Polizei.
Als die ersten Streifenwagen stoppten, war die Gruppe ins Karo-Viertel geflüchtet. Eine Fahndung mit zwölf Streifenwagen blieb bislang erfolglos. Der Schaden soll mehrere zehntausend Euro betragen. Die Beamten stellten 51 Steine und Gläser mit Farbe sicher.
Am Oberlandesgericht wurden 38 Fenster beschädigt. Drei Fenster am Strafjustizgebäude wurden durch diverse Farbbomben beschädigt.
Der Staatsschutz (LKA 7) hat die Ermittlungen übernommen. Hintergrund des Angriffs soll der Prozess gegen sechs Hausbesetzer (18-31) aus der Breiten Straße (Altona) sein. Die Polizei stellte Flyer mit Bezug zum Prozess „Breite Straße“ sicher.
Ihnen wird bei der Hausbesetzung im August vergangenen Jahres versuchter Totschlag, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen.