In das als Erstaufnahmeeinrichtung vorgesehene ehemalige Wismut-Krankenhaus in Gera sollen mehr Asylbewerber und Flüchtlinge einziehen als ursprünglich geplant. Wie das Thüringer Migrationsministerium mitteilte, sollen in dem Komplex bis zu 2.000 Migranten untergebracht werden.
Kapazität doppelt so hoch als angenommen
Ursprünglich war lediglich von 1.000 Menschen die Rede gewesen, die in das stillgelegte Klinikum einziehen sollten. Als Grund für die Diskrepanz nannte ein Ministeriumssprecher die Tatsache, dass die ursprüngliche berechnete Kapazität lediglich auf Grundlage der Patientenzimmer ermittelt worden war. Dabei waren aber die Räume für das medizinische Personal nicht berücksichtigt worden. Weitere Einzelheiten will Migrationsminister Dieter Lauinger am Dienstagnachmittag mitteilen. Die ersten Asylbewerber sollen noch in dieser Woche in das frühere Krankenhaus einziehen.
Wald-Klinikum will Erstuntersuchung übernehmen
Die Erstuntersuchung der neuen Bewohner will nach einem Bericht der "Ostthüringer Zeitung" das benachbarte SRH Wald-Klinikum Gera übernehmen. Das Unternehmen habe dem Land ein entsprechendes Angebot gemacht. Geschäftsführer Uwe Leder sagte, entweder sein Klinikum oder das Land sollten eine Röntgenanlage für die Erstuntersuchungen in der Wismut-Klinik aufbauen. Bei Bedarf werde man auch die Notfallversorgung der Flüchtlinge übernehmen. Allerdings suche man noch eine Lösung, da das derzeitige Personal dafür nicht ausreiche. Die SRH Dienstleistungs GmbH habe sich zudem um die Verpflegung der Flüchtlinge sowie die Bewachung der Unterkunft beworben.
Thüringen mietet Wismut-Klinik an
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte Ende September bekannt gegeben, dass das Land das Wismut-Klinikum von der Stadt Gera als Erstaufnahmeeinrichtung anmietet. In die Unterkunft sollen die Flüchtlinge kommen, die zurzeit noch in der Erfurter Messe untergebracht sind. Sie müssen auf andere Unterkünfte verteilt werden, weil die Hallen seit diesem Monat wieder für Veranstaltungen gebucht sind.