Ulbig will harte Linie gegen rechts und links

Erstveröffentlicht: 
29.09.2015

21 Polizeibeamte fallen nach Krawallen in Leipzig aus

 

Von Andreas Debski


Dresden. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hat nach den Leipziger Randalen vom Wochenende eine harte Linie gegen linke und rechte Krawallmacher angekündigt. "Wir lassen uns solche Gewaltexzesse nicht gefallen", machte er gestern in Dresden klar. Die Ausschreitungen am Rande der Sonnabend-Demonstrationen bezeichnete der Minister als "unerträglich" und "durch nichts zu rechtfertigen". Im Umfeld des rechtsextremen Aufmarsches der "Offensive für Deutschland" war es zu den größten Ausschreitungen der vergangenen Monate in Leipzig gekommen. Dafür sollen vor allem linke Gegendemonstranten verantwortlich sein. Die Polizei korrigierte gestern ihre Verletztenzahl nach oben: 21 Beamte fallen demnach für den Dienst aus, elf von ihnen wurden durch Steinwürfe und Böller verletzt.


Zugleich erklärte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gegenüber der "Welt", die Beamten sähen sich durch Einsätze im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise am Ende ihrer Kräfte. "Die Polizei ist an ihrer absoluten Belastungsgrenze angelangt", so GdP-Vizechef Jörg Radek. Vor dem Hintergrund von Massenschlägereien und Konflikten in Unterkünften forderte er, Flüchtlinge stärker nach Ethnien und Religionen zu trennen. Polizisten stellten "vermehrt weltanschauliche Motive" bei Streitigkeiten unter Flüchtlingen fest. Frauen sollten zu ihrem Schutz getrennt von Männern untergebracht werden. Dies sei dringend nötig.