21 Polizeibeamte fallen nach Krawallen in Leipzig aus
Von Andreas Debski
Dresden. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hat nach den
Leipziger Randalen vom Wochenende eine harte Linie gegen linke und
rechte Krawallmacher angekündigt. "Wir lassen uns solche Gewaltexzesse
nicht gefallen", machte er gestern in Dresden klar. Die Ausschreitungen
am Rande der Sonnabend-Demonstrationen bezeichnete der Minister als
"unerträglich" und "durch nichts zu rechtfertigen". Im Umfeld des
rechtsextremen Aufmarsches der "Offensive für Deutschland" war es zu den
größten Ausschreitungen der vergangenen Monate in Leipzig gekommen.
Dafür sollen vor allem linke Gegendemonstranten verantwortlich sein. Die
Polizei korrigierte gestern ihre Verletztenzahl nach oben: 21 Beamte
fallen demnach für den Dienst aus, elf von ihnen wurden durch Steinwürfe
und Böller verletzt.
Zugleich erklärte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gegenüber der
"Welt", die Beamten sähen sich durch Einsätze im Zusammenhang mit der
Flüchtlingskrise am Ende ihrer Kräfte. "Die Polizei ist an ihrer
absoluten Belastungsgrenze angelangt", so GdP-Vizechef Jörg Radek. Vor
dem Hintergrund von Massenschlägereien und Konflikten in Unterkünften
forderte er, Flüchtlinge stärker nach Ethnien und Religionen zu trennen.
Polizisten stellten "vermehrt weltanschauliche Motive" bei
Streitigkeiten unter Flüchtlingen fest. Frauen sollten zu ihrem Schutz
getrennt von Männern untergebracht werden. Dies sei dringend nötig.