Randale vor Flüchtlingsunterkunft in Niederau

Erstveröffentlicht: 
28.09.2015

Rund 100 Menschen in ehemaligem Supermarkt untergebracht / THW "erschüttert" über Angriffe auf Helfer

 

Niederau. In Niederau bei Meißen bezogen am Samstagabend die ersten hundert Flüchtlinge die in einem früheren Supermarkt untergebrachte Erstaufnahmeeinrichtung. Vor allem Familien mit Kindern kamen in zwei Bussen und begleitet von Bundeswehrsoldaten dort an, kritisch beäugt von rund 100 Bürgern, die sich vor dem Zaun der Unterkunft eingefunden hatten. Erneut waren auch Rechtsradikale darunter.


In der Nacht zuvor hatten 20 teils betrunkene Unterkunftsgegner versucht, den Zaun um den früheren Real-Markt umzustoßen. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW), die in der Halle Betten aufgebaut hatten, wurden bei der Abfahrt beschimpft, bedroht und ihre Fahrzeuge mit Flaschen beworfen, eine Zufahrt zu dem Gelände zwischenzeitlich mit Autos blockiert. Der THW-Landesbeauftragte Manuel Almanzor zeigte sich erschüttert von den Angriffen. "Es gerät offenbar in Teilen der Bevölkerung aus dem Blickfeld, dass im THW ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger im Dienste der Gesellschaft humanitäre Hilfe leisten."