Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers hat eine für den 25. Oktober geplante Demonstration rechter Hooligans aus dem „HoGeSa“-Umfeld untersagt. Die Organisatoren rund um den „pro NRW“-Vize Dominik Roeseler wollen gegen das Verbot vor Gericht ziehen.
Albers sieht in der geplanten Versammlung eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. „Die Erfahrungen mit der Hooligan-Demonstration 2014 lassen auch in diesem Jahr das Erscheinen der gleichen aggressiven und gewalttätigen Klientel erwarten. Damit ist der gleiche Verlauf wie im vergangenen Jahr absehbar“, erklärte Albers am heutigen Dienstag.
Roeseler hatte die Demo, die nach seiner Vorstellung direkt am Hauptbahnhof starten soll, unter dem Motto „Köln 2.0 – friedlich und gewaltfrei gegen islamischen Extremismus“ bereits Mitte Mai angemeldet. Er war fast auf den Tag genau vor einem Jahr auch Anmelder einer Aktion der „Hooligans gegen Salafisten“ in der Domstadt, die mit ihren mehr als 4000 Teilnehmern ganz und gar nicht „friedlich und gewaltfrei“ verlief. Sie mündete in Randale-Aktionen der Hools und der ebenfalls zahlreich angereisten Neonazis. (bnr.de berichtete) Knapp 50 Polizeibeamte wurden dabei verletzt. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums registrierte die Polizei im Zusammenhang mit der Veranstaltung insgesamt 174 Gewaltdelikte.
Szeneintern war Roeselers neuerliche Anmeldung zunächst auf Kritik gestoßen. Verschiedene Netzwerke rechter Hooligans kritisierten den „pro NRW“-Funktionär wegen seiner „Alleingänge“. Sie warnten vor dem Versuch einer parteipolitischen Instrumentalisierung der Szene und kündigten zunächst eine eigene „Großdemonstration“ für den 24. Oktober an, einen Tag vor Roeselers Termin. (bnr.de berichtete) Von diesem eigenen Termin ist inzwischen aber öffentlich nicht mehr die Rede. „HoGeSa“ wirbt stattdessen gar seit einiger Zeit für Roeselers Veranstaltung.
Zu den Organisatoren von „Köln 2.0“ zählt neben dem „pro NRW“-Vize der Hool Andreas Kraul, der in Hooligan-Kreisen unter dem Namen „Kalle Grabowski“ unterwegs ist. Auch er war bereits vor einem Jahr dabei: als „Moderator“ der Aktion. „Lasst uns Köln 2014 toppen!“, rief er in einem Video die Szene auf. Man kann es als Drohung verstehen.