Mutmaßlicher Rechtsterrorist soll NSU-Opfer ausgespäht haben

Erstveröffentlicht: 
23.09.2015

Der mutmaßliche Rechtsterrorist Uwe Böhnhardt könnte nach Erkenntnissen des deutschen Bundeskriminalamts ein halbes Jahr vor dem Mord an einem türkischstämmigen Gewerbetreibenden in Dortmund den Tatort ausgespäht haben.

 

München (dpa) - Der mutmaßliche Rechtsterrorist Uwe Böhnhardt könnte nach Erkenntnissen des deutschen Bundeskriminalamts ein halbes Jahr vor dem Mord an einem türkischstämmigen Gewerbetreibenden in Dortmund den Tatort ausgespäht haben.

Das sagte eine Ermittlerin am Dienstag als Zeugin im Münchner NSU-Prozess gegen mutmaßliche deutsche Rechtsterroristen. Der NSU-Mord an Mehmet Kubasik ist der achte in der Serie von zehn Morden. Die Bundesanwaltschaft hat Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft angeklagt.

Den Hinweis auf Böhnhardts Ausspäh-Reise habe eine Postkarte geliefert, die in Dortmund abgeschickt und an die Adresse der Zwickauer Fluchtwohnung des Trios adressiert gewesen sei. Darauf habe gestanden: «Viele liebe Grüße, das Wetter ist schön». Die Handschrift stamme «mit hoher Wahrscheinlichkeit» von Böhnhardt, sagte die Zeugin. Abgestempelt wurde die Postkarte am 21. September 2005. Kubasik war am 4. April 2006 erschossen worden.