Nach der Legida-Demo am Montag in Leipzig hat die Polizei rund 20 Verfahren eingeleitet. Unter anderem wird auch gegen die Blockierer vom Brühl ermittelt. Im Nachgang des Aufmarsches kam es auf dem Tröndlinring zu einer wilden Prügelei.
Leipzig. Nach dem Ende der Legida-Demo am Montagabend ist es an der Straßenbahnhaltestelle Tröndlinring zu einer Schlägerei gekommen. Zwei Angreifer hätten dabei Legida-Teilnehmer ins Gesicht und auf den Hinterkopf geschlagen, sagte Polizeisprecherin Katharina Geyer am Dienstag. Mindestens eines der Opfer wurde verletzt.
Ein Video von dem Vorfall zeigt, wie Polizeikräfte die Auseinandersetzung vor der Reformierten Kirche auflösen. Auch Jagdszenen sind darin zu erkennen. „Der Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung“, sagte Geyer. Ob bereits Tatverdächtigen ermittelt wurden, konnte sie nicht sagen.
Insgesamt registrierte die Polizei bis zum späten Montagabend 19 Straftaten, darunter neun Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, drei Beleidigungen und drei gefährliche Körperverletzungen. Wegen der aufgelösten Sitzblockade mit 10 bis 20 Personen an der Ecke Brühl/Nikolaistraße sei ein Verfahren gegen die Beteiligten eingeleitet worden. Sie waren laut Augenzeugenberichten in eine Tiefgarage abgeführt worden, dort wurden ihre Personalien aufgenommen.
Auch hier wird laut Geyer wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt – einer Ordnungswidrigkeit. Unter den Blockierern hatte sich zumindest zeitweise auch der Linke-Landtagsabgeordnete Marco Böhme befunden, wie ein von ihm gepostetes Foto auf seinem Twitter-Profil zeigt. Dazu schrieb Böhme: „Wir bleiben hier! Refugees are Welcome here!“
Bei der Auflösung der Blockade verletzte sich nach Polizeiangaben ein Beamter am Handgelenk. Er sei ohne Fremdeinwirkung unglücklich gestürzt, berichtete Geyer. Legida hat unterdessen eine weitere Demo für Mittwoch angemeldet.
Von Robert Nößler