Nachdem die Stadt aus Sicherheitsgründen die 19. Legida-Demo deutlich verkürzt hat, haben Gegendemonstranten durch eine Sitzblockade den Marsch auf 500 Meter eingeschränkt. Im Gegenzug kündigte das rechtspopulistische Bündnis seine nächste Demonstration für Mittwoch an.
Leipzig. Am Montagabend ist die fremden- und islamfeindliche Initiative Legida bereits zum 19. Mal in Leipzig aufmarschiert. Anders als vergangene Woche, als der „Spaziergang“ vor dem Hauptbahnhof eskalierte, Demo-Teilnehmer Polizeiketten durchbrachen und Beamten attackierten, blieb es dieses Mal relativ friedlich.
Allerdings hatten zunächst die Stadt und später auch das Verwaltungsgericht den Protestaufzug der Rechtspopulisten deutlich beschnitten. Offenbar weil zu wenig Polizeikräfte zur Verfügung standen, wurde die Route auf den kleinen Willy-Brandt-Platz über die Goethestraße, den Brühl und Am Hallischen Tor, wieder zum Ausgangspunkt verkürzt. Nach einer erfolgreichen Sitzblockade von Gegendemonstranten auf dem Brühl wurde die Legida-Demonstration bereits an der Nikolaistraße zurück zu ihrem Start gelenkt. Damit liefen die Teilnehmer der Rechten nur rund 550 Meter.
Im Gegenzug kündigte Legida ihre nächste Demonstration direkt für den 23. September an. Ab da werde man an jedem Mittwoch demonstrieren – und zwar über den ganzen Ring, sagte Legida-Chef Markus Johnke. Dieses Prozedere sei „ab 50 Teilnehmern gesichert“. Mittwochs könne auch niemand mehr einen polizeilichen Notstand zum Vorwand für Einschränkungen nehmen. Der Abend im Ticker-Rückblich von LVZ.de:
++ 21.07 Uhr ++ Ein Team von Soziologen schätzt, dass etwa 700 bis 900 Personen an der Demo von Legida teilnahmen. Auf der Gegenseite sollen es rund 1500 Teilnehmer gewesen sein.
++ 21.05 Uhr ++ Der Verkehr rund um den Hauptbahnhof fließt wieder, auch Bahnen und Busse sind wieder auf den regulären Routen unterwegs. Um mögliche Zusammenstöße zwischen rechten und linken Demonstranten im Nachgang zu verhindern, ist die Polizei weiter vor Ort.
++ 20.51 Uhr ++ Die Leipziger Stadtverwaltung kann die erneute Anmeldung einer Legida-Demo für Mittwoch nicht bestätigen. Derzeit seien ensprechende Pläne nicht bekannt, sagte ein Sprecher.
++ 20.22 Uhr ++ Legida ist offiziell beendet.
++ 20.20 Uhr ++ Legida kündigt seine nächste Demonstration direkt für Mittwoch an. Dann wollen sie über den gesamten Ring marschieren.
++ 20.17 Uhr ++ Legida ist zurück am Ausgangspunkt angekommen. Die Demonstrationsroute der Rechtspopulisten ist heute auf 500 Meter zusammengeschmolzen.
++ 20.10 Uhr ++ Die große Sitzblockade wird nun offenbar nicht geräumt. Die Polizei schleust die Legida-Demo vor den Blockierern vorbei in die Nikolaistra0e. Von dort aus kehren sie sofort zu ihrem Ausgangspunkt zurück.
++ 20.07 Uhr ++ Die Beamten legen Helme und Ausrüstung an. Wird die große Blockade nun geräumt?
++ 20.00 Uhr ++ Die Polizei räumt die kleinere der beiden Sitzblockaden auf dem Brühl. Die Demonstranten werden in eine Tiefgarage unter Oelsners Hof gebracht.
++ 19.51 Uhr ++ Die Polizei fordert nun die rund 50 Teilnehmer der kleineren Sitzblockade auf, sich zu entfernen und droht mit Zwangsmaßnahmen. Der Druchsager gibt den Demonstranten eine Minute Bedenkzeit. Die antworten mit Chören: "Wir sind friedlich was seid ihr?"
++ 19.48 Uhr ++ Der Lautsprecherwagen der Polizei zieht sich von der Sitzblockade zurück.
++ 19.40 Uhr ++ Dritte Durchsage der Polizei gegenüber den Blockierern in der Nikolaistraße. Die Beamten drohen mit Räumung. Auch am Anfang des Brühls hat sich eine kleine Blockade gebildet. Dort sind aber nur etwa 30 Personen.
++ 19.35 Uhr ++ Polizei fordert die Demonstranten auf dem Brühl auf, die Sitzblockade zu räumen. Diese antworten mit Pfiffen.
++ 19.31 Uhr ++ Ersten Schätzungen von Beobachtern zufolge nehmen rund 600 Personen an der Kundegebung von Legida teil.
++ 19.26 Uhr ++ Unter den Legidisten sind erneut Neo-Nazis mit szenetypischen Erkennungszeichen.
++ 19.14 Uhr ++ Eine größere Menge von Gegendemonstranten hat eine Sitzblockade auf dem Brühl begonnen. Die Polizei macht die Zugänge zur Blockade dicht.
++ 19.05 Uhr ++ Markus Johnke beginnt mit seiner Eröffnungsrede bei Legida. Es geht gegen Flüchtlinge und die Regierung
++ 18.50 Uhr ++ Demonstranten protestieren mit Sprechchören und Pfeifkonzert gegen Legida
++ 18.48 Uhr ++ Die Gewerkschaft Ver.di unterbricht ihren Bundeskongress, der gerade in Leipzig stattfindet, und schließt sich den Protesten gegen Legida an.
++ 18.43 Uhr ++ Demonstration von Courage Zeigen macht sich auf den Weg durch die Nikolaistraße.
++ 18.40 Uhr ++ Unter den Legida-Teilnehmern sind einige Hooligans, die Stadiongesänge anstimmen. Die Polizei führt am Eingang zur Kundgebung Personenkontrollen durch.
++ 18.34 Uhr ++ Vor dem Hotel Astoria laden Gegendemonstranten zum Basteln eigener Demoschilder ein.
++ 18.30 Uhr ++ Die Legida-Teilnehmer kommen aus dem Hauptbahnhof und werden durch die Gasse auf den kleinen Willy-Brandt-PLatz geleitet. Derweil stimmten die Gegendemonstranten Sprechchöre an: "Ihr seid so lächerlich..."
++ 18.20 Uhr ++ Auch Sebastian Krumbiegel ist beim Protest von Courage zeigen wieder dabei.
++ 18.15 Uhr ++ Die Versammlung von Courage-Zeigen auf dem Nikolaikirchhof hat begonnen. Die anschließende Demonstration wird später die Route von Legida kreuzen.
++ 18.10 Ihr ++ Polizeibeamte entsorgen das Sofa.
++ 18.00 Uhr ++ Gegendemonstranten haben wieder ein Sofa mitgebracht. Es wird laut Polizei gerade vom Williy-Brandt-Platz in Richtung Goethestraße getragen.
++ 17.40 Uhr ++ Der Auftaktort von Legida am kleinen Willy-Brandt-Platz ist inzwischen von der Polizei abgesperrt worden. In der Goethestraße fahren keine Bahnen mehr.
++ 16.40 Uhr ++ Das Verwaltungsgericht hat die Verkürzung der Route von Legida offenbar bestätigt. Das meldet das Netzwerk NoLegida. Grund sei, dass zu wenig Polizeikräfte zur Verfügung stehen.
++ 16.20 Uhr ++ Ein Sprecher der Stadtverwaltung bestätigt die Verfügung der neuen Route. Hintergrund sind offenbar Sicherheitserwägungen. Legida hat gegen den Bescheid Rechtsmittel eingelegt und vor dem Verwaltungsgericht Rechtsschutz beantragt. Die Richter sollen im Eilverfahren entscheiden. "Es kann also sein, dass wir heute noch eine ganz andere Route bekommen", so der Sprecher der Stadt gegenüber LVZ.de
++ 15.50 Uhr ++ Legida soll heute abend eine andere Route laufen. Wie das Netzwerk NoLegida über seine Facebookseite mitteilt, wollen die Rechtspopulisten wie gewohnt auf dem kleinen Willy-Brandt-Platz starten, über den Ring laufen und in die Goethestraße einbiegen. Dort wollen sie aber offenbar nicht bis zum Augustusplatz laufen, sondern rechts in den Brühl einbiegen, bis zur Straße am Hallischen Tor gehen, und dann über Richard-Wagner-Straße zurück zum Ausgangspunkt.
++ 14.27 Uhr ++ Ex-Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff fordert die Leipziger auf, sich auch am Montag wieder an den Gegenprotesten gegen Legida zu beteiligen. In einem Schreiben auf seiner Homepage heißt es unter anderem: „Rechtsradikalismus lässt sich nicht dadurch bekämpfen, dass man ihn gewähren lässt. Rechtem Gedankengut muss unmittelbar und klar widersprochen und widerstanden werden. […] Rechte Rattenfänger von AfD bis …gida und NPD versuchen, die Bevölkerung zu spalten, soziale Ängste zu schüren, das Zusammenleben mit Migranten zu vergiften. […] Das dürfen wir gerade in Sachsen nicht unwidersprochen lassen.“ Der Aufruf wurde von zahlreichen Leipziger Persönlichkeiten, so z.B. von Bürgermeister Andreas Müller (SPD), Schauspielintendant Enrico Lübbe oder Uni-Prorektor Dr. Thomas Lenk, unterzeichnet.
++ 13.56 Uhr ++ Gegen Legida haben mehrere Initiative Protest angekündigt. Das Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ plant Kundgebung ab 18 Uhr am Wintergartenhochhaus und am ehemaligen Hotel Astoria. Das Bündnis „Willkommen in Leipzig“ startet um 18.30 Uhr einen Protestmarsch von der Nikolaikirche, der über die Innenstadt zu den Gegendemonstranten vor dem Astoria führen soll.
++ 13.45 Uhr ++ Nach Angaben des Ordnungsamtes wurde der Legida-Aufzug für 1000 Menschen angemeldet. Die geplante Route des 19. „Spaziergangs“ führt ab 19 Uhr vom kleinen Willy-Brandt-Platz über Georgiring zum Augustusplatz und bis 22 Uhr wieder zurück zum Ausgangspunkt. In der vergangenen Woche waren 500 Teilnehmer gekommen – darunter auch Dutzende Hooligans.