Beamte beenden Demonstration nach schweren Ausschreitungen
Leipzig. Das fremdenfeindliche Bündnis Legida hat gestern erneut seine Anhänger versammelt, um vom Hauptbahnhof über den Georgiring bis zum Augustusplatz zu laufen. Auch dieses Mal stießen die Demonstranten auf eine breite Gegenwehr: Drei Kundgebungen und eine Demo warben für ein weltoffenes Leipzig. Motto: "Dem Rassismus den Platz nehmen". Das Demonstrationsgeschehen nahm am Abend durch Hooligans eine radikale Wendung.
Gegen 17.45 Uhr versammelten sich in der Dessauer Straße
nördlich des Hauptbahnhofs 50 bis 60 schwarz gekleidete Personen, die
der Hooligan-Szene zugeordnet werden konnten. An der Oper kam es zu
einer Sitzblockade von Legida-Gegnern, die später von der Polizei
geräumt wurde. Die Kundgebung von Legida begann kurz nach 19 Uhr auf dem
Willy-Brandt-Platz. Etwa 400 bis 500 Teilnehmer verfolgten dort die
Reden. Unter den Anwesenden befanden sich etwa zwei Dutzend Personen aus
der Hooligan-Szene. Legida-Redner Markus Johnke forderte, alle Grenzen
zu dicht zu machen und alle abzuschieben, die "nicht hierher gehören".
Die Zuhörer antworteten mit Sprechchören: "Abschieben, abschieben,
abschieben". Auf dem Rückweg ging es für die Legida-Anhänger wegen
Blockaden zeitweise nicht mehr vorwärts. Kurz nach 20 Uhr eskalierte die
Lage. Hooligans brachen durch die Reihen der Polizei und prügelten auf
die Beamten ein. Die Polizei setzte gegen mehrere Angreifer Schlagstöcke
und Reizgas ein. Um 20.43 Uhr wurde die Legida-Demonstration
zwangsbeendet. Ein bereitstehender Wasserwerfer kam bis
Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht zum Einsatz.