Friedrichshain – Es waren Szenen wie im Bürgerkrieg. Im Schutz der Dunkelheit griffen Chaoten einen Streifenwagen an, bewarfen die Beamten mit Pflastersteinen.
Tatort: die Rigaer Straße in Friedrichshain, wo sich linksradikale Chaoten tummeln. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von einem Tötungsversuch.
Jagd auf Polizisten!
Donnerstagmorgen, 1.50 Uhr: Der Streifenwagen, der wegen einer Lärmbelästigung gerufen wurde, passiert die Rigaer Straße, als es plötzlich Pflastersteine hagelt. Mehrere Steine treffen das Auto, beschädigen Motorhaube, Kühlergrill und Blaulicht. Die Besatzung des Streifenwagens kann sich mit Vollgas in Sicherheit bringen. Die beiden Polizisten bleiben unverletzt.
31 Pflastersteine werden sichergestellt. Kein einziger Angreifer wird gefasst. Nicht zum ersten Mal.
Brandsätze, Pflastersteine, Flaschen und von Hausdächern geworfene Gehwegplatten: Gewerkschafter und der Personalrat der am härtesten betroffenen Polizeidirektion 5 werfen Innensenator Frank Henkel (51, CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt (55) vor, die Situation in der Rigaer Straße tatenlos hinzunehmen.
„Die ruinösen Zustände in der Polizei Berlin hätten heute Nacht schlimmstenfalls zwei Polizeibeamte das Leben kosten können“, so GdP-Vize Arne Wabnitz.
Seine konkreten Vorwürfe:
►Die Polizeiführung würde die Ausrüstung von Einsatzfahrzeugen mit Splitterschutzfolien nicht ernsthaft verfolgen. „Auch wenn immer behauptet wird, man hätte die dafür geeigneten Folien
►Zudem wurde laut GdP im aktuellen Fall der Anruf eines Anwohners, der zuvor Verdächtige auf dem Dach des Hauses Rigaer Straße 76 gemeldet hatte, nicht an die Kollegen weitergeleitet.
Schuld, so die GdP, seien die Zustände in der wegen Asbestverseuchung verkleinerten Notruf-Zentrale. Das bestreitet die Polizeiführung allerdings.