Die Polizei ist am Sonntagabend zu einem Großeinsatz an der Hamburger Villa des Schauspielers Til Schweiger ausgerückt. Eine Tochter Schweigers hatte die Beamten gegen 19.50 Uhr alarmiert, wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte. Sie hatte im hinteren Teil des Gartens an der Grundstücksgrenze mehrere verkohlte Äste entdeckt. Unbekannte hatten diese offenbar gestapelt und angezündet. Die Polizisten entdeckten außerdem, dass auf dem Grundstück das Kabel einer Außenbeleuchtung durchtrennt war.
Zur Verstärkung rückte die Polizei mit etwa 20 Streifenwagen und einem Spürhund an. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz. Die Fahndung nach dem unbekannten Täter blieb aber erfolglos.
Staatsschutz ermittelt
Jetzt ermittele der Staatsschutz, sagte ein Polizeisprecher. Möglicherweise habe es sich um eine politisch motivierte Tat gehandelt. Schweiger bezieht derzeit öffentlich klar Position für Flüchtlinge und gegen Rechtsextreme. Er hatte angekündigt, eine Unterkunft für Flüchtlinge in Osterode im Harz bauen zu wollen. Nach einem Aufruf zur Hilfe für Flüchtlinge war er im Internet angefeindet worden. Kürzlich kündigte er die Gründung einer Stiftung für Flüchtlingshilfe an. Unklar ist, ob Schweiger zur Tatzeit im Haus war.
In dem Fall des Brandes und des verrußten Zaunes ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung. Den Brand müsse jemand gelegt haben, sagte der Polizeisprecher. "Äste brenne nicht von alleine." Möglicherweise habe jemand versucht, den Gartenzaun in Brand zu stecken.
Bereits vor zwei Jahren Ziel einer Attacke
2013 hatten Unbekannte Farbbeutel gegen Schweigers Haus geworfen und das Auto seiner damaligen Freundin angezündet. In einem Bekennerbrief hatte eine linke Gruppe namens "die Tatortverunreinigerinnen" dem Schauspieler vorgeworfen, er habe mit seiner Rolle in dem Kinofilm "Schutzengel" und mit öffentlichen Äußerungen den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlicht.