„Identitäre“ in Eschweiler: Gescheiterte Provokation mit Ansage

Aktivisten der "Identitären Aktion" um Melanie Dittmer (vierte von links) in Eschweiler: Foto: Eschweiler Bürgerinitiative "Gemeinsam gegen Neonazis".
Erstveröffentlicht: 
21.08.2015

Eschweiler/Region Aachen. Das extrem rechte Splittergrüppchen „Identitäre Aktion“ (IA) versucht weiter, in der Region Stimmung gegen Flüchtlinge zu schüren. Nach Aktivitäten in Aachen, Stolberg und Herzogenrath trat die Clique um Melanie Dittmer gestern bei einer Bürgerversammlung in Eschweiler auf. Diesen Besuch hatte die IA im Vorfeld via Internet angekündigt.

 

Rund 250 Menschen informierten sich auf Einladung der Stadtverwaltung über die Einrichtung einer Notunterkunft für Geflüchtete. Dittmer war mit fünf IA-Aktivisten erschienen und versuchte in den Fragerunden vergeblich, eine fremdenfeindliche Stimmung zu schüren. Der überwiegende Teil der Besucher äußerte sich eher hilfsbereit bezüglich der zu erwartenden Asylsuchenden. Den extrem Rechten sei Ignoranz und Ablehnung entgegen gebracht worden, hieß es aus Eschweiler. Dittmer selbst musste sich hingegen kritische Fragen gefallen lassen und einräumen, dass sie nicht in Eschweiler lebe und sie bzw. ihre „Identitäre Aktion“ via Internet dazu aufgerufen hatte, die Versammlung zu stören.

 

Von einem ihrer Mitstreiter, der sich zuvor noch diebisch über den Vorteil, dass Dittmer einen Presseausweis habe, gefreut hat und der in Eschweiler Besucher häufig ablichtete, nahm die Polizei vorsorglich die Personalien auf. Tage vorher hatte der junge Mann noch im Vorfeld einer anderen Störaktion bei einer Bürgerversammlung auf seinem Facebook-Profil geschrieben: „Wir sind live vor Ort ab um 19 Uhr! Bilder Video kommen noch und da wir ein Presse Ausweis haben können wir alles Filmen“ (Rechtschreibung wie Original). Doch Dittmers Presseausweis half ihm gestern nicht weiter, eine unerlaubte Verbreitung der Fotos via Web dürfte dadurch erschwert sein.