Seit dem 16.8.2015 ist die Dokumentation dreier Vorträge zum Thema "Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit" online.
Teil 1: Die Entwicklung des Arbeitsbegriffes und die Bedeutungen dessen für das Verständnis von Gesellschaft heute
Alle Downloads und Links findet ihr auf dem Blog des Anarchistischen Radios Berlin.
Über Jahrtausende hinweg war die Arbeit als notwendiges Übel verschrien, als Opfer, das man bringen muss, um den Müßiggang genießen zu können. Doch in der Neuzeit wandelte sich der Begriff. Arbeit wurde von einer gering geschätzten bis verhassten Tätigkeit zu einem moralisch und anthropologisch überhöhten. Wie kam es zu dieser radikalen Umdeutung? Welche Rolle spielte hier die ‚Erfindung‘ des Eigentums, welche Rolle die Ausbreitung des Protestantismus‘ in Mitteleuropa und welche die klassische Familie? Und welche Rolle spielte die Philosophie bei der Umdeutung? Im Rahmen dieses Vortrages werden all diese Frage behandelt werden, sowie insbes. die Frage was für Auswirkungen dieser Arbeitsbegriff auch heute noch auf unsere Gesellschaft hat und welche Probleme das mit sich bringt. Außerdem soll der Frage nach gegangen werden, wie Ideen und Utopien, aber auch praktische Ansätze aussehen können, aus dieser Zwickmühle raus zu kommen.
Länge: 1:15 h
Teil 2: Die Thesen von K. Marx und F. Engels auf dem Prüfstand
Arbeit – ein Thema das unser aller Leben prägt. Entweder müssen wir zu viel oder zu wenig davon verrichten und irgendwie hat jeder Meinungen dazu. Welche der bekanntesten und stärksten dieser Meinungen und Thesen stammen von Karl Marx und Friedrich Engels. Diese werden in diesem Vortrag unter die Lupe genommen und aus Sicht des frühen 21. Jahrhunderts geprüft. Was ist „entfremdete“ Arbeit? Was ist die „Reservearmee“ der Arbeitssuchenden? Geht uns wirklich die Arbeit aus? Ist Arbeit tatsächlich das, was den Menschen zum Menschen macht? Und was würden diese letzten zwei Thesen, miteinander verglichen, bedeuten: hören wir im Kapitalismus auf, Menschen zu sein? Wenn ja: ist das gut oder schlecht? Welche Konsequenzen können wir aus den Analysen und Thesen dieser Autoren ziehen? In welcher Situation stecken wir heute und wie können Auswege aus dieser aussehen?
Länge: 1:45 h
Teil 3: ‚Arbeit‘ in der Philosophie, Erfassung eines gesellschaftlichen Problems und utopische Ausblicke
„Arbeit macht das Leben süß“ – wohlklingende Worte zu diesem Thema kennen wir alle. Die Erwartungshaltung, ‚anständige‘ Berufe zu erlernen, wird uns schon von klein auf antrainiert und fast alle von uns haben sie tief verinnerlicht: die Ethik der Arbeit. Doch es wird immer schwieriger, eine Stelle zu bekommen, von der wir auch tatsächlich leben können und die uns unsere Existenz auf Dauer sichert. Warum ist es so selbstverständlich, dass unsere Arbeit, unsere erbrachte Leistung bewertet werden muss? Immer mehr Menschen auf dem gesamten Planeten sind arbeitslos und die in der Arbeitsgesellschaft produzierten Gegenstände werden uns jeden Tag in Kaufhäusern und durch Werbung um die Ohren gehauen. Warum ist das so? Wie bekam die Arbeit diesen Stellenwert in der Gesellschaft? Und was sind die Konsequenzen daraus? Was für Auswirkungen hat diese Gesellschaft, in der so viel mit so wenig Arbeitskraft produziert wird, auf unser Selbstverständnis? Und ist es nicht eigentlich eine tolle Entwicklung, dass immer weniger Arbeitende benötigt werden? Wie könnten Ansätze und Utopien aussehen, aus diesem Dilemma wieder heraus zu kommen, hin zu einer Gesellschaft, in der man ruhigen Gewissens den größten Teil seiner Lebenszeit mit Freizeit, Bildung und Genuss verbringen kann…?
Länge: 1:45 h
All unsere monatlichen Podcasts auf einem Blick findet ihr übrigens hier. Den letzten Monatsrückblick zum Monat Juli hier.
Neben dem Podcast haben wir vor Kurzem auch andere Beiträge veröffentlicht:
* Ein Interview mit „Reclaim the fields“ zu Ernährungssouveränität und das Gefängnissystem
* Interview zur "Langen Woche der Rigaer Str."
* Ein Interview mit der Kampagne gegen Tierfabriken zum geplanten Aktionscamp und der Enttarnung eines Spitzels
* Ein Interview zur Asylpolitik in der Schweiz und zur Gentrifizierung in Bern
* Ein Interview zum Stand der kurdischen Bewegung im Juni 2015
* Ein Interview zu 10 Jahre Besetzung des New Yorck im Bethanien
* 4 tägliche Podcasts mit vielen Hintergrundinfos zu den G7-Protesten Anfang Juni 2015
* Ein Interview mit der NEA zu Antifa-Arbeit in Berlin-Buch
* Einen Aufruf zur EZB-Blockade in Frankfurt/Main
* Die Dokumentation einer Veranstaltung zum Thema „Heime, Lager, Unterbringung“ - Die Berliner Unterbringungspolitik für Flüchtlinge"
* Die Dokumentation einer Mobi-Veranstaltung zur Antira-Demo in Frankfurt/Oder am 14.2.2015
* Teil 2 der Reihe "Projekte in Brandenburg" mit der Zelle79 in Cottbus
* Ein Interview zum gesellschaftlichen Experiment im kurdischen Rojava
Viel Spaß!
Euer A-Radio Berlin
ps.: Ihr findet uns jetzt übrigens auch bei Twitter, wo ihr uns fleißig folgen könnt :-) (@aradio_berlin)
ps2.: Wenn ihr immer informiert werden wollt, wenn unsere neuen Beiträge erscheinen, könnt ihr gerne unseren RSS-Feed hier abonnieren. Unseren Podcast-Feed findet ihr hier.
ps3.: Für unsere internationale Arbeit suchen wir weiterhin Menschen, die für (ehrenamtliche) Transkriptionen in den Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch oder für Übersetzungen zwischen diesen Sprachen zur Verfügung stehen. Meldet euch bitte unter aradio-berlin(at)riseup(punkt)net.