OESPEL Die martialischen Krieger des Mahnmals am Ackerweg haben zum Jahreswechsel rosa Röcke bekommen. Unbekannte besprühten das ehemalige Kriegerdenkmal an Silvester mit Farbe und einem durchgestrichenen Hakenkreuz. Es war nicht die erste Farbattacke auf das Mahnmal.
Am Freitag wurde die Zwillingsstatue gereinigt, nachdem sie in der Silvesternacht von bisher Unbekannten mit rosa Farbe und einem durchgestrichenen Hakenkreuz versehen worden waren. Jetzt stehen diese beiden martialischen Figuren da, die Hand an den Dolchen, unten sandfarben und oben grünlich, sie starren grimmig in die Ferne.
Errichtet als Denkmal an die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten braucht es keinen Kunsthistoriker, um die nationalsozialistische Ästhetik in der Zwillingsstatue zu sehen.
Es war seit Jahren ruhig
Um die Jahrtausendwende waren sie deshalb auch für die Dortmunder Neonazis attraktiv. Sie fingen an, unter dem Vorwand von Reinigungen Veranstaltungen vor den Steinsoldaten abzuhalten. Jetzt sind sie ein Mahnmal, eine Tafel wurde davor aufgestellt, sie war in der zuständigen Bezirksvertretung im Mai 2004 einstimmig beschlossen worden.
Auch die Tafel wurde hin und wieder besprüht, wie auch das Denkmal, in den letzten Jahren aber wurde es ruhiger. Neonazis wurden hier schon länger nicht mehr wahrgenommen. Alles ruhig - bis eben zu diesem Neujahrsmorgen.
Zu groß die Figuren, zu belastet ihre Geschichte
Es wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das Mahnmal, was mal ein Denkmal war, das Tiefbauamt beschäftigt. Zu groß die Figuren, zu belastet ihre Geschichte, zu sehr eine Erinnerung, an die sich niemand gerne erinnert. Doch einfach auslöschen kann man sie nicht.