Brandanschlag am Oldenburger Gefängnis: Wer zündete die Autos der JVA-Mitarbeiter an?

Erstveröffentlicht: 
28.05.2015

Vermeintliche Schüsse in der Nacht waren explodierende Reifen. Mitarbeiterfahrzeuge standen in Flammen. Es handelt sich um offenbar um eine gezielte Brandstiftung.


Oldenburg Schüsse in der Nacht, hohe Flammen vor den Gefängnismauern – was Nachbarn und Passanten in der Nacht zu Mittwoch kurzzeitig verstörte, waren tatsächlich „nur“ zwei brennende Fahrzeuge und die Folgen. Auf die leichte Schulter nehmen Polizei und Justizvollzugsanstalt den Vorfall aber keineswegs: Beide gehen von einem Brandanschlag aus, die Indizien sprechen da für sich.

Um 0.40 Uhr wurde das Feuer auf dem Mitarbeiterparkplatz des Gefängnisses an der Cloppenburger Straße entdeckt, gleich zwei Autos standen hier in Flammen. Dies allerdings nicht nebenein­ander, sondern 15 Meter voneinander entfernt. Ein technischer Defekt und ein Übergriff der Flammen wird daher ausgeschlossen.

Angezündet wurden die Fahrzeuge offenbar im Bereich der jeweiligen Motorräume, diese wurden vollständig zerstört. Autoreifen explodierten lautstark aufgrund der enormen Hitzeentwicklung – was in der Bevölkerung als Schüsse interpretiert wurde.

Die Feuerwehr hatte die Brände schließlich schnell unter Kontrolle, eine offizielle Brandursache wird aber noch nicht von den Behörden ausgegeben. Im Gegenteil: Sachverständige sind nun aufgefordert, das beschlagnahmte Gelände zu prüfen. Die Polizei hofft daher auch auf Zeugenhinweise (Tel. xxxx). Erinnerungen an die Brandserie im Jahr 2014 werden da wach. Zwischen März und Juli gingen da gleich 16 Fahrzeuge und Mülltonnen in Flammen auf – ein Tatverdächtiger wurde aber von der damals eigens eingerichteten Ermittlergruppe nie gefunden. Der Schaden belief sich seinerzeit auf gut 250 000 Euro.

Ob diese Serie mit den aktuellen Bränden in Zusammenhang steht, ist derzeit noch ungewiss. Möglich ist wegen der offenbar gezielten Brandstiftung auch eine direkte Verbindung zur Justizvollzugsanstalt und den entsprechenden Mitarbeitern, also den Fahrzeugbesitzern. „An Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, so Polizeisprecher Mathias Kutzner, „es kann in jede Richtung gehen“.