15. "Abendspaziergang": 600 Anhänger und 1000 Gegendemonstranten
Zum 15. "Abendspaziergang" haben die Anhänger der islamkritischen Bewegung "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Legida) gestern laut Polizei rund 600 Anhänger mobilisiert. Ihnen standen nach offiziellen Angaben etwa 1000 Gegendemonstranten gegenüber. Die Polizei sorgte mit zehn Hundertschaften für deutliche Präsenz. Wohl auch deshalb blieb die Stimmung weitgehend ruhig.
In Höhe Bosestraße gab es vereinzelte Flaschenwürfe von Gegendemonstranten auf den Legida-Zug. Sie verfehlten laut Polizei ihr Ziel. Es würden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs geprüft, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt am Abend. Im Hundertwasser-Café verbarrikadierten sich zudem einige Legida-Anhänger und warfen mit Flaschen nach Legida-Gegnern. Die Identität von acht der insgesamt 15 anwesenden Personen sei festgestellt worden, so Voigt. Es werde wegen des Anfangsverdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Legida musste dieses Mal ohne Pegida-Gründer Lutz Bachmann auskommen,
der laut Polizei kurzfristig abgesagt hatte. Stattdessen kam Tatjana
Festerling, Ex-OBM-Kandidatin für Pegida in Dresden.
Legida startete am Richard-Wagner-Platz, lief über einen Teil des Rings
und kehrte in Höhe Lotterstraße um - zurück zum Ausgangspunkt. Bei den
Gegenveranstaltungen an Nikolaikirchhof, Thomaswiese, Hainspitze und
oberem Dittrichring gab es lautstarken und bunten Protest; das
bürgerliche Lager war gut vertreten. Für Entlastung sorgte, dass die
Polizei die Große Fleischergasse als Durchgang offengelassen hatte. Die
Ströme der Gegendemonstranten konnten sich dadurch relativ geordnet
bewegen.
Die Anreise der RB-Fans zum Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth verlief
weitgehend problemlos. "Viele haben sich offenbar auf das
Demo-Geschehen eingestellt und reisen von Norden her an", sagte
Polizeisprecher Uwe Voigt.