Brand in S-Bahn-Kabelschacht in Hennigsdorf wurde gelegt

Erstveröffentlicht: 
28.07.2015

Hennigsdorf - Das Feuer in einem S-Bahn-Kabelschacht in Hennigsdorf (Oberhavel) in der Nacht zum Montag ist auf Brandstiftung zurückzuführen. Ein technischer Defekt wird mittlerweile ausgeschlossen, wie die Polizei am Dienstag in Potsdam weiter mitteilte. Der Brandanschlag hat nach bisherigen Erkenntnissen aber keinen Zusammenhang mit ähnlichen Taten in den vergangenen Jahren in Berlin, sagte ein Polizeisprecher in Neuruppin. Die Prüfungen dazu dauerten jedoch an. Bisher gebe es keine Hinweise auf den oder die Täter. Es sei im Gegensatz zu Anschlägen in Berlin auch kein Bekennerschreiben eingegangen. Dennoch wird der Fall vom Staatsschutz untersucht, weil ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wird.


Durch den Brand am Montagmorgen kurz nach Mitternacht auf der Eisenbahnbrücke über die Havel-Oder-Wasserstraße war der S-Bahnverkehr für etwa sieben Stunden unterbrochen worden. Löscharbeiten, Spurensuche und die Reparatur verschmorter Kabel dauerten bis zum frühen Montagmorgen.

Insgesamt hat es seit 2010 ein halbes Dutzend ähnlicher Brandanschläge auf Kabelschächte der Berliner S-Bahn gegeben. Besonders folgenschwer war der jüngste im August 2014 auf einen Kabelschacht zwischen den Bahnhöfen Treptower Park und Ostkreuz. Am Ostkreuz dauerten die Reparaturarbeiten damals mehrere Tage. Mehrere Bahnlinien konnten deshalb nur eingeschränkt verkehren. Zu dem Anschlag bekannten sich linksradikale autonome Gruppen. Täter wurden bisher nicht gefasst. (dpa/bb)