In Sachsen müssen binnen kurzer Zeit 700 Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Der Freistaat errichtet dazu Zeltstädte in Chemnitz, Meißen und Dippoldiswalde. Die zuständige Bundesbehörde hatte kurzfristig die Zahl der überwiesenen Asylsuchenden erhöht.
Leipzig. Der Freistaat Sachsen errichtet in Chemnitz, Dippoldiswalde und Meißen neue Zeltstädte für Flüchtlinge. Wie die federführende Landesdirektion Sachsen am Freitagabend mitteilte, hatte das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) angekündigt binnen weniger Tage 1300 Asylsuchende an den Freistaat zu übergeben. Die Landesbehörde zeigte sich am Freitag überrascht, ursprünglich seien lediglich 600 Menschen angekündigt worden.
Gegenwärtig würden die Areale in Chemnitz-Ebersdorf, auf einem Gelände der Bereitschaftspolizei in der gleichen Stadt sowie auf dem Grundstück der Verwaltungs-Fachhochschule in Meißen und einer Fläche nahe Dippoldiswalde Zelte errichtet. Vorbereitungen zur medizinischen und sozialen Betreuung würden getroffen, so die Landesdirektion. Auch die Verpflegung der Ankommenden sei gewährleistet und ein Wachdienst beauftragt.
Sachsen hat im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 10.500 Flüchtlinge aufgenommen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 3800. Die Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaats haben eine Kapazität von 3000 Plätzen. Nach drei Monaten in diesen Sammellagern werden die registrierten und befragten Asylsuchenden nach einer festgelegten Quote auf einzelne Städte und Gemeinden verteilt.