Atommüll-Konsens mit kurzer Halbwertszeit

Atommüll-Konsens mit kurzer Halbwertszeit

Liebe Freundinnen und Freunde,einmal mehr hat die Atommüll-Kommission getagt. Die Reihe der Widersprüche und Absurditäten, so zeigt sich, nimmt kein Ende. So hat die Kommission das Ende ihrer Arbeit auf den 30. Juni 2016 festgelegt. Mehr Zeit sei beim besten Willen nicht drin. Warum? Dauert es noch länger, so die Befürchtung, würde das Thema Atommüll in den Vorwahlkampf rutschen und dann sei eine Einigung schwierig. Oder, fast noch schlimmer: Befasst sich erst der nächste Bundestag mit dem Kommissionsbericht, sei er für diesen schlicht „ohne Wert“.

 

Damit geht dieses Gremium widerspruchslos davon aus, was AtomkraftgegnerInnen schon 2013 hätten beschwören können. Dass nämlich der damalige sogenannte Bund-Länder-Konsens zum Endlagersuchgesetz und somit auch zur Atommüll-Kommission höchstens so lange hält, wie die Legislaturperiode. Absurd der Gedanke, dass es in diesem Fall um ein Thema geht, das die Gesundheit und das Leben der Menschheit noch für Jahrtausende bedrohen wird...

 

Unser Kommentar zur 13. Sitzung der Atommüll-Kommission:

http://www.blogs.ausgestrahlt.de/general/die-axt-die-buergerinnen-und-die-akzeptanz/

 

„Wir müssen den Kakao, durch den wir gezogen werden sollen, nicht auch noch trinken. Sprich: (...) die Kommission wird das durchziehen, wir müssen aber nicht mitmachen“, so das Fazit von Reinhard Ueberhorst (ehemaliger SPD-MdB, heute freiberuflicher Berater, Planer und Dozent) zur simulierten BürgerInnen-Beteiligung der Atommüll-Kommission. Das spannende Manuskript seines Vortrags auf der Atommüll-Tagung von .ausgestrahlt und der BI Lüchow-Dannenberg am 20. Juni in Berlin:

www.ausgestrahlt.de/ueberhorst-rede

 

 

Jülicher Atommüll: Forschungszentrum hat jahrelang gelogen

 

Die Bombe ist geplatzt: Schon seit 2013 ist bekannt, dass die rund 290.000 abgebrannten Brennelement-Kugeln in Jülich kein „atomwaffentaugliches“ Material enthalten. Trotzdem behaupteten das Forschungszentrum Jülich (FZJ) und das Bundesforschungsministerium jahrelang und offenbar in voller Absicht genau das – und untermauerten damit ihre Forderung, der Strahlendreck müsse in die USA. Ein jetzt aufgetauchtes, internes Papier des US-Energieministeriums entlarvt diese Argumentation als Lüge. Zugleich wird offenbar, wie sich das FZJ die Angst vor Atomwaffen und terroristischen Angriffen zunutze macht.

 

Gemeinsame Presseerklärung des Bündnisses gegen Castorexporte: www.ausgestrahlt.de/pressemitteilung-juelich

  

ausgezeichnet: Jochen Stay ist „Stromrebell des Jahres 2015“

 

Er fuhr los, um im Rahmen des Schönauer Stromseminars über „Widerstand gegen eine europäische Atomrenaissance“ zu sprechen. Zurück kam er überraschend und zu unser aller Freude mit dem Preis „Stromrebell des Jahres 2015“. Ein Preis, der jährlich von den Energieinitiativen und der Stadt Schönau vergeben wird. In der Begründung der Jury heißt es, Jochen

„plant, initiiert und gibt unzähligen Menschen den Mut und die Motivation, für ihre Überzeugung einzutreten… Doch was uns vor allem anderen Respekt einflößt, ist sein unermüdlicher Einsatz und seine Hartnäckigkeit – und zwar auch dann, wenn es mühsam wird.“ Jochens spontane Dankesrede endete mit den Worten: „Wenn sich die Kleinen und scheinbar Ohnmächtigen zusammenschließen und sich wehren, haben es die scheinbar Mächtigen unendlich schwer, ihre Pläne durchzusetzen." In diesem Satz wird deutlich, wie Jochen selbst den Preis versteht: als Anerkennung und Motivation für die vielen Unermüdlichen in der Anti-Atom-Bewegung. Und auf unsere Frage, was er denn mit den 5.000 Euro Preisgeld machen wolle, antwortete er verdutzt: „Die nächste .ausgestrahlt-Kampagne natürlich! Was denn sonst?!“

http://www.ews-schoenau.de/ews/auszeichnungen.html

 

 

Für .ausgestrahlt-Fans von .ausgestrahlt-Fans

 

Atomausstieg? Da fehlt noch viel! Mindestens bis zum Jahre 2022 sollen in Deutschland Atomkraftwerke am Netz bleiben. .ausgestrahlt kämpft dafür ein, dass das schneller geht – und unterstützt alle, die mit uns kämpfen! Unsere Arbeit wiederum ist jedoch nur möglich mit Eurer Unterstützung. Wer sich jetzt entscheidet, Förderer/Förderin von .ausgestrahlt zu werden,kann sogar etwas gewinnen.

 

Extra für Euch hat uns Hans Ratz von der kabarettistisch-politischen Band „Strom und Wasser“ ein kleines Geschenk gemacht: 20 Exemplare seiner aktuellen CD „Anti Cool“. Fülle jetzt das Online-Förder-Formular aus – gehörst Du zu den 20 ersten EinsenderInnen bekommst Du eine der CDs: www.ausgestrahlt.de/strom-und-wasser-cd

 

Du stehst mehr auf Dancehall/Reggae von der Berliner Band „Seeed“, die im letzten Jahr auf der Energiewende-Demo gespielt hat? Dann folge diesem Link und Du erhältst als künftige/r .ausgestrahlt-Förderer/Förderin eine von 10 CDs der aktuellen Scheibe „Seeed“: www.ausgestrahlt.de/seeed-cd

 

 

 

Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand

 

Am 14. Juli 2015 startet die Erörterung zum Abriss des AKW Philippsburg I. Weil sich alle bisherigen Erörterungstermine – z. B. in Bilbis und Neckarwestheim – als reine Farce entlarvten, gehen AtomkraftgegnerInnen an diesem Tag auf die Straße:

http://philippsburg-abschalten.de/akw-abriss

 

14 AktivistInnen haben vor wenigen Tagen den höchsten Gipfel Afrikas bezwungen. Was sie antrieb: Sie wünschen sich eine Welt ohne Uranabbau, Atomwaffen und Kernenergie. Zehn sehr berührende Minuten zeigen die unfassbare Leistung, die sie auf sich genommen haben, um für kurze Zeit ein kleines Banner mit einer starken Botschaft in die Welt zu tragen:

http://www.ujuzi.de/video.php?id=16