Linke Aktionswoche in Friedrichshain

Erstveröffentlicht: 
12.07.2015

Linke Aktionswoche in Friedrichshain Berlin - Während einer Aktionswoche gegen Kapitalismus und Stadtveränderung haben linke Demonstranten in Friedrichshain mehrmals Polizisten angegriffen. Am Freitag wurden dabei nach Angaben der Polizei sieben Beamte leicht verletzt und sechs Randalierer festgenommen. In der Nacht zum Sonntag kamen zehn Festnahmen hinzu. Insgesamt wurden in beiden Nächten mehr als 40 Strafanzeigen erstattet. Immer wieder schleuderten Linksautonome Flaschen, Steine und auch Lebensmittel.

 

Am Freitagabend fand in der Rigaer Straße eine Demonstration unter dem Motto «Gegen Bullenterror und Verdrängung» statt. Die Polizei zählte rund 600 Teilnehmer. Einige von ihnen waren vermummt und zündeten Knallkörper. Über ihren Köpfen kreiste ein Polizeihubschrauber. «Wir beobachten die Dächer, das hat auch abschreckende Wirkung», hieß es bei der Polizei.

Nach nur einer halben Stunde war der Aufzug beendet. Anschließend gab es Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizisten, die dabei Reizgas einsetzten. Die Beamten wurden mit Steinen, Flaschen und Eiern beworfen - zum Teil von Hausdächern aus. Außerdem wurde ein Müllcontainer angezündet.

Am späten Samstagabend wurden zunächst am Rande eines Straßenfests in der Kreutziger Straße kleine Feuer entzündet. Im Laufe der Nacht brachen im Kiez immer wieder Scharmützel aus. Zwischenzeitlich wurde die Fahrbahn der Rigaer Straße durch Möbel und einen Roller blockiert. Wieder flogen Steine und Flaschen von Dächern und aus Hauseingängen auf Polizisten und deren Wagen. Es folgten Strafanzeigen wegen schweren Landfriedensbruchs, Beleidigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter gefährlicher Körperverletzung oder Sachbeschädigung.

Bereits am Donnerstag hatten Mitglieder der linksextremen Szene Steine von Hausdächern in der Rigaer Straße auf ein Polizeiauto geworfen. Sie griffen auch Polizisten auf der Straße an und warfen einen Stein in einen Mannschaftswagen. Drei Polizisten wurden verletzt und sechs Randalierer festgenommen.

Die «Lange Woche der Rigaer Straße», wo es noch einige besetzte Häuser gibt, lief seit Montag mit dem Motto «25 Jahre Selbstorganisation und Widerstand». In der ganzen Woche war die Polizei mit einem größeren Aufgebot in der Gegend vertreten. Schon vor einem Jahr war es bei einem Aktionstag zu heftigen Ausschreitungen mit Steinwürfen und brennenden Barrikaden gekommen.