Leipziger Druckerei boykottiert Pegida-Auftrag

Pegida Boykott 1
Erstveröffentlicht: 
12.07.2015

Leipzig – Klarer hätte man wohl nicht „Nein“ zu Rassismus sagen können! Die Leipziger Online-Händler „Spreadshirt“ bügelte jetzt eine Kundin ab, die sich ein „Pegida“-Shirt bestellt hatte – und lieferte noch ein gepfeffertes Statement dazu. Das postete die verärgerte Kundin direkt bei Facebook und sorgt damit für Wirbel.

 

Userin Kerstin aus Bautzen wollte sich demnach ein T-Shirt mit der Aufschrift „I love Pegida“ bei „Spreadshirt“ drucken lassen. Schließlich kann man beim erfolgreichen T-Shirt-Händler seine Kleidung selbst gestalten.

 

Doch „Spreadshirt“ weigerte sich, die islamfeindliche Vereinigung so auf ein Shirt zu drucken und nahm den Auftrag aus „ethischen Gründen“ nicht entgegen.


Kundin Kerstin – die täglich rassistische Äußerungen im Internet teilt – bat um eine detaillierte Erklärung. Und die hatte es in sich...

 

Eine „Spreadshirt“-Mitarbeiterin antwortete offenbar: „...Was PEGIDA vertritt, gilt in unseren Augen nicht als Meinung, sondern als rassistische, diskriminierende und menschenverachtende Äußerungen. Wir haben uns (...) entschieden, den Namen dieser lächerlichen Vereinigung nicht zu drucken. Ich hoffe, Du erkennst irgendwann, dass Du zusammen mit Nazis auf die Straße gehst.“


Ein schriftlicher Stinkefinger für die Pegida-Anhängerin. Sie postete die Antwort promt bei Facebook. Natürlich in eine fremdenfeindliche Gruppe, in der übrigens auch Tatjana Festerling kommentiert, die für „Pegida“ zur Dresdner Oberbürgermeisterwahl antrat.

 

Viel Mitleid bekam sie dort von ihren Gleichgesinnten zwar nicht, dennoch konnte sie ihr Wunsch-T-Shirt schließlich in einer anderen Druckerei anfertigen lassen. Pikant: Die Markenrechte an „I♥“ hat europaweit allein „Spreadshirt“.


Dabei hätte das Leipziger Unternehmen sogar mehrere „Pegida“-Shirt für Kerstin im Katalog gehabt, aber eben mit Stil: