DEIZISAU: Abschlusskundgebung des Antifaschistischen Bündnisses ohne Zwischenfälle
Friedlich endete am Samstag Vormittag die Aktionswoche des Antifaschistischen Bündnisses Kreis Esslingen (ABKE) mit einer Abschlusskundgebung auf dem Deizisauer Marktplatz
Wie berichtet, wählte das Aktionsbündnis Deizisau als Veranstaltungsschwerpunkt, weil dort nach Aussage von AKBE-Mitglied Martin Auerbach Anhänger der sogenannten Freien Nationalisten Esslingen (FNES) ansässig seien, die seit 2013 immer wieder durch rechtsextreme Aktivitäten auffallen würden. Rund 20 junge Aktivisten hatten es sich im strömenden Regen zur Aufgabe gemacht, mit Flyern und einer Kundgebung während des Wochenmarkts die Bevölkerung angesichts immer wieder auftauchender rechtsradikaler Parolen auf Plätzen und Hauswänden zu sensibilisieren. „Ich finde solche Aktionen sehr wichtig“, sagte ein 44-jähriger Einwohner Deizisaus beim Einkauf auf dem Wochenmarkt.
Drei ältere Damen im Café zeigten sich verwundert über den großen Polizeieinsatz. „Ich habe schon mal so nebenbei mitbekommen, dass es da irgendwann Störungen gab, die mit Rechtsextremismus zusammenhingen“, erzählte eine Rentnerin, „aber mir war gar nicht bewusst, dass solche Leute hier in Deizisau wohnen.“ An der Stelle sieht das Esslinger Aktionsbündnis ABKE seinen Ansatz: „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, auf welche Anzeichen sie achten sollen und bieten in verschiedenen Veranstaltungen wie Vorträgen von Experten auch Hilfen an, wie man auf Provokationen oder Pöbeleien reagieren kann“, klärte Carolin Hansen über die Aktionen auf. „Wichtig ist für uns, die Öffentlichkeit zu suchen und möglichst viele Menschen aufzuklären“, erzählte Mareike Schmidt. Die Archivarin reist auch zu Veranstaltungen anderer Aktivisten, die sich öffentlich in der Region Esslingen gegen rechtsextreme Aktivitäten aussprechen. „Je mehr Leute zusammenkommen, desto mehr Menschen sind auch bereit, zuzuhören und hinzugucken“, hofft die 27-Jährige.
Der Leiter des Polizeireviers Esslingen, Peter Schubert, war auf alles vorbereitet. Mit großem Polizeiaufgebot sollte ein eventuelles Aufeinandertreffen von rechts- und linksgerichteten Anhängern im Vorfeld verhindert werden, doch dazu kam es nicht. Nach eineinhalb Stunden verließen die Aktivisten den Marktplatz ohne weitere Vorkommnisse.