Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag mehrere Berliner Jobcenter mit Farbe beschmiert. Offenbar hatten sich die Täter abgesprochen: An zwei Jobcentern wurde der Schriftzug "Europa anders machen" hinterlassen.
Auf die Jobcenter Treptow-Köpenick, Wedding und Kreuzberg sind in der Nacht zu Freitag Farbanschläge verübt worden. Die Polizei geht davon aus, dass die Taten politisch motiviert waren: In allen Fällen wurde der Polizeiliche Staatsschutz mit der Suche nach den Tätern beauftragt.
Um 2.35 Uhr bemerkten Wachleute Schmierereien an der Eingangstür und der Fassade des Jobcenters Treptow-Köpenick. Die Behörde ist am Groß-Berliner Damm in Johannisthal untergebracht. Die Täter warfen Beutel mit gelber Farbe an die Fassade und brachten einen Schriftzug in schwarzer Farbe an der Tür an: "Europa anders machen."
Der gleiche Schriftzug wurde um 3.20 Uhr auch an der Eingangstür des Jobcenters Kreuzberg in der Rudi-Dutschke-Straße entdeckt. Auch hier warfen die unbekannten Täter mehrere Farbbeutel gegen das Haus. Zuvor hatten sie die Überwachungskameras an der Außenseite des Gebäudes mit Farbe besprüht.
Die dritte Farbattacke der Nacht wurde auf das Jobcenter Wedding in der Müllerstraße verübt. Hier wurden die Sachbeschädigungen gegen 3.30 Uhr bemerkt. Die Fassade und die Eingangstür waren mit roten und grünen Farbbeuteln beworfen worden. Allerdings verzichteten die Täter hier darauf, einen Schriftzug zu hinterlassen.
Am Samstag ist internationaler Weltflüchtlingstag; eine Großdemonstration mit geschätzten 10.000 Teilnehmern wurde laut Polizei mit dem Titel "Europa. Anders. Machen." angemeldet. Offenbar wollten die Täter mit den Anschlägen auf die aus ihrer Sicht verfehlte Flüchtlingspolitik der Europäischen Union hinweisen.