Erste Razzia nach Krawallen - linke Szene in Aufruhr

Erstveröffentlicht: 
11.06.2015

Erste Razzia im Zusammenhang mit den Krawallen von Linksautonomen am Freitagabend am südlichen Innenstadtring: Nach LVZ-Informationen durchsuchten Ermittler am frühen Dienstagmorgen eine Wohnung in Lindenau. Die Beamten hatten dabei jenen 35 Jahre alten Mann im Visier, der am Freitag als Einziger festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt worden war.

 

Wie berichtet, ist er seit Längerem als Angehöriger der linksextremistischen Szene bekannt. Staatsanwaltschaft und Polizei äußerten sich nicht zu der Durchsuchung. In diesem Stadium des Verfahrens würden keine Einzelheiten bekannt gegeben, hieß es.


In der linken Szene sorgte die Razzia in der Lindenauer Wohngemeinschaft für helle Aufregung. "Passt auf euch und eure Genossen auf!", heißt es in einem anonym veröffentlichten Beitrag auf der Internetplattform Indymedia. "Checkt eure Zimmer und Häuser, bereitet euch auf eine Hausdurchsuchung auch bei euch vor!" Dem Bericht zufolge, der dem Anschein nach auf Beobachtungen von WG-Mitbewohnern beruht, beschlagnahmten die Ermittler unter anderem Rechner, Datenträger, Feuerzeugbenzin und diverse Schriftstücke. Zudem sollen die Beamten nicht nur über einen richterlichen Beschluss für die Wohnungsdurchsuchung, sondern auch für die Entnahme einer DNA-Probe bei dem Tatverdächtigen verfügt haben. Der 35-Jährige sei jedoch nicht in der Wohnung gewesen.


Nach den Ausschreitungen am Freitag waren laut Polizei eine Vielzahl von Spuren am Tatort gesichert worden, darunter auch DNA-Anhaftungen und Fingerabdrücke, die nun abgeglichen werden können. F. D.