Mainzer Hotel bläst Veranstaltung mit AfD-Chef Bernd Lucke ab

So warb die AfD auch im Netz für den Lucke-Auftritt, der nun geplatzt ist.
Erstveröffentlicht: 
09.06.2015

MAINZ - Der AfD-Bundessprecher Professor Bernd Lucke wollte an diesem Mittwoch um 20 Uhr im Atrium Hotel in Finthen auftreten. Die Veranstaltung wurde jedoch am Dienstagnachmittag abgesagt. Der Grund: Das Hotel hat den Vertrag über den Raum außerordentlich gekündigt.

 

Von Neli Mihaylova

 

„Die Polizei hat uns am Dienstagmorgen informiert, dass eine Demonstration gegen Lucke und die AfD geplant ist und es zu Gewalttätigkeiten kommen könnte“, berichtet Hotelinhaber Lothar Becker.

Deswegen habe er aus Sicherheitsgründen den Vertrag gekündigt. Konkret habe die Polizeidirektion Mainz auf die Ereignisse in Freiburg am Montag verwiesen. Dort hatte es einen Farbanschlag auf ein Hotel gegeben, in dem Lucke reden wollte.

Uwe Volkmer, Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Mainz bestätigt die Kündigung. Prof. Uwe Zimmermann, Landesvorsitzender der rheinland-pfälzischen AfD, äußert sich empört: „Es ist unerträglich, wie leicht es gewaltbereiten Kräften in Deutschland gemacht wird, demokratische Grundrechte auszuhebeln.“ Die AfD suche eine Ausweichmöglichkeit, um Lucke doch noch in Mainz auftreten zu lassen.

Die AfD suche eine Ausweichmöglichkeit

In Facebook kursierten Gerüchte über die Absage. Erik Donner, Vorsitzender der SPD-Neustadt schrieb: „Die AfD hat den Veranstaltungsort über eine Privatperson anmelden lassen und so den Hausherrn über den wahren Hintergrund der Veranstaltung getäuscht.“ Uwe Volkmer dementiert: „Die Veranstaltung wurde vom Anfang an als Event der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer angemeldet und ich habe das Hotel unter meiner AfD-E-Mail-Adresse angeschrieben.“

Becker erklärt jedoch, das Hotel habe eine Reservierungsbestätigung an das Europäische Parlament geschickt, ohne zu wissen, dass die AfD der Veranstalter sei. Wenn er es gewusst hätte, wäre dies für ihn kein Grund gewesen, die Anfrage abzulehnen, betont Becker: „Alle demokratisch legitimierten Parteien sind bei uns willkommen.“