Lok Leipzig geht gegen Legida-Chef Rösler vor – Lutz Bachmann kommt zur nächsten Demo

Erstveröffentlicht: 
22.04.2015

Leipzig. Fußball-Oberligist 1. FC Lokomotive Leipzig geht juristisch gegen Legida-Chef Silvio Rösler vor. Wie der Probstheidaer Verein am Mittwoch erklärte, wurden sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Schritte gegen Rösler eingeleitet sowie ein Hausverbot ausgesprochen. Grund seien Äußerungen des Legida-Versammlungsleiters beim zehnten Aufmarsch der fremden- und islamfeindlichen Initiative am Montag in Leipzig. Rösler hatte Anhänger von Lok Leipzig dort als eine Art Legida-Schutztruppe vorgestellt.

 

Zum Ende der Abschlusskundgebung gegen 21.30 Uhr trat Rösler auf die Bühne vor dem Bundesverwaltungsgericht und kündigte an, dass „Sportfreunde des 1. FC Lokomotive“ den Abmarsch der Legida-Teilnehmer vom Leuschnerplatz bis zum Hauptbahnhof begleiten und schützen werden.

"Ruf des Vereins geschädigt"

„Damit suggerierte er den Teilnehmern und der breiten Öffentlichkeit, dass der 1. FC Lokomotive Leipzig die Kundgebung unterstützt“, kritisieren die Verantwortlichen des Oberligisten und widersprechen: „Der Verein möchte sich mit Vehemenz dagegen wehren, dass er als Unterstützer oder Befürworter einer als rechtspopulistisch angesehenen Gruppierung erwähnt wird“, hieß es am Mittwoch. Vielmehr lehne man jegliche extremistische, rassistische und fremdenfeindliche Verhaltensweisen strikt ab.

Der Verein wolle auch nicht akzeptieren, „wenn unter Ausnutzung der formalen Verfassungsrechtslage das Versammlungs- und Demonstrationsrecht missbraucht wird, um rechtspopulistische Parolen zu verbreiten und das Ansehen und der Ruf des Vereins geschädigt werden“. Lok Leipzig sei kein Spielball politisch motivierter Anschauungen, hieß es aus dem Bruno-Plache-Stadion.

Legida lädt Bachmann nach Leipzig ein


Unterdessen haben die Organisatoren von Legida am Mittwoch bei Facebook bekanntgegeben, dass Pegida-Gründer Lutz Bachmann am kommenden Montag nach Leipzig kommt. Er soll laut Ankündigung ab 19 Uhr neben Götz Kubitschek und Heiko Bernardy zu den Rednern des 11. Abendspaziergangs unter dem Motto "Mit ganzer Kraft für Leipzig, Sachsen und Deutschland!" gehören.

Kundgebungsort und Route für den 27. April stehen bislang noch nicht fest. Am vergangenen Montag hatte Legida seine Kundgebung in Leipzig erstmals auf dem Simsonplatz vor dem Bundesverwaltungsgericht durchgeführt und war anschließend unter lautstarkem und teils gewaltsamen Protest über den westlichen Innenstadtring gezogen.

Pegida mobilisiert für den kommenden Montag parallel in Dresden zum 24. Abendspaziergang. Dabei soll laut Ankündigung Bürgermeisterkandidatin Tatjana Festerling auf der Bühne sprechen.