Königsbronn: Keine Toleranz für Kriegstreiberei

Königsbronn. Ein Bündnis von Bürgerinnen, Bürgern, Antimilitaristen und Antimilitaristinnen haben am Samstag, 28. März, gegen die Königsbronner Gespräche auf der Ostalb demonstriert. Zu dem Kriegstreibertreffen am 27. und 28. März hatten gleich mehrere Organisationen eingeladen: der Reservistenverband, das Bundeswehrbildungswerk und die Bundesakademie für Sicherheit. Der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Heidenheim-Aalen, Roderich Kiesewetter, hatte die Gespräche wie schon die Jahre davor mit initiiert.

 

Roderich Kiesewetter war früher Generalstabsoffizier und ist zur Zeit Obmann für Auswärtige Politik in der CDU/CSU-Fraktion des Bundestags, außerdem Vorsitzender des Reservistenverbandes. Der Teilnehmerkreis an den Königsbronner Gesprächen war dieses Jahr zum ersten Mal parteiübergreifend. „Es ist politisch auch viel spannender, wenn wir die Diskussion auf eine breitere Basis stellen. Das war ein guter Auftakt für die fünften Königsbronner Gespräche im nächsten Jahr“, so der CDU-Politiker und Mitveranstalter Roderich Kiesewetter.

 

Schon vor der Kundgebung am Bahnhof, die um 12 Uhr begann, kam es zu einer Auseinandersetzung. Ein Betrunkener fing lautstark an, Teilnehmer der Kundgebung mit rassistischen Sprüchen zu beleidigen. Sie wollten ihn wegschicken. Darauf hin attackierte der Rechte die Antifaschisten, die sich verteidigten. Schließlich wurde er von der Polizei abgeführt.

 

Bevor die ungefähr eine Stunde lang dauernde Demonstration über die großen Straßen von Königsbronn startete, wurden die Auflagen verlesen, und es gab einen Redebeitrag des Offenen Treffens gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart (OTKM). Ehe der Demonstrationszug mit 200 Teilnehmerinnen in der Nähe der Hammerschmiede eintraf, wo die Gespräche stattfanden, hatte die Polizei das Gelände mit Gittern abgesperrt. Die DemonstrantInnen versuchten, ihre Transparte über die Gitter zu hängen. Das führte dazu, dass die Polizei kurzzeitig überfordert war und später anfing, die Demonstranten zu filmen. Immer wieder versuchten Teilnehmer der Königsbronner Gespräche, durch den blockierten Eingang hindurch zu laufen. Sie wurden dann von der Polizei eskortiert.

 

Bei der Abschlusskundgebung sprachen unter anderem ein Antimilitarist von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen und Roland Hamm, Fraktionsvorsitzender der Linken in Aalen.

 

Es waren insgesamt 90 PolizistInnen und vier Polizeipferde im Einsatz. Die Demosanitäter, die mit zwei Leuten vor Ort waren, mussten zwei leicht Verletzte (durch den rechten Übergriff) versorgen, ebenso eine ältere Dame, der bei der Abschlusskundgebung schwindelig geworden war.