Kundgebung zum 3. Jahrestag des Mordes an Burak: Die Angst bleibt!

An der Hauswand Oranienstr. 1/Manteuffelstr. 42 direkt am Görlitzer Bahnhof in Berlin hängt seit 24.03.2015 ein 3 × 6 Meter großes Wandbild.

Aufruf zum Gedenken am Sonntag, 5. April um 14 Uhr an der Todesstelle / Forderungen nach Ermittlungen in Richtung rassistisches Motiv und NSU-Nachahmungstat

Zum dritten Jahrestag des Mordes an Burak ruft die Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak zu einer Gedenk-Kundgebung an der Todesstelle auf.
Neben dem Gedenken an Burak soll der Forderung der Familie und der Initiative nach gezielten Ermittlungen in Richtung eines rassistischen Motivs und einer NSU-Nachahmungstat Nachdruck verliehen werden.

 

„Als hätte es die Mord-Serie des NSU nie gegeben, werden Parallelen ignoriert. Wie bei den NSU-Morden fehlt der Polizei auch hier ein erkennbares Motiv, obwohl die überlebenden Jugendlichen berichteten, der Mord erinnere sie an eine gezielte Hinrichtung”, so die Initiative.

 

Ein halbes Jahr nach dem Auffliegen des NSU wurde Burak Bektaş am 5. April 2012 in Berlin-Neukölln von einem bis heute unbekannten Täter erschossen. Zwei weitere Jugendliche wurden durch Schüsse lebensgefährlich verletzt. Der nach Zeugenaussagen weiße Täter führte den Mordanschlag wortlos und kaltblütig aus. Den Ermittlungsbehörden fehlt jedes Motiv, wir dagegen sehen deutliche Parallelen zu den Morden des NSU und schließen eine spontane Nachahmungstat nicht aus.

Auch der Mordanschlag auf die Jugendlichen in Neukölln könnte dem Vorgehen nach den Beschreibungen von Anschlägen aus neonazistischen Terrorkonzepten wie den “Turner Tagebüchern”, „Eine Bewegung in Waffen“ oder dem „White Resistance Manual“ aus dem “Blood and Honour”-Netzwerk entsprechen. Dass die Erschießung von Burak Bektaş in der Neonazi-Szene begrüßt und als möglicher rassistischer Mordanschlag gelesen und verstanden wird, belegt etwa die im Internet veröffentlichte Sympathiebekundung einer jungen Frau, die sich auf ihrem Facebook-Profil zum “Nationalen Sozialismus” bekennt, mit den Protagonisten der Neuköllner Neonazi-Szene gut bekannt und befreundet ist und zum Mordzeitpunkt in der unmittelbaren Nähe des Tatort gewohnt hatte.
Darüberhinaus verdeutlichen 240 polizeilich registrierte Straftaten mit positiver NSU-Bezugnahme bundesweit, dass Nachahmungstaten in der Neonazi-Szene propagiert werden und als mögliches Motiv in Betracht kommen.

 

Wir sind heute, fast drei Jahre nach dem Mord, ziemlich sicher, dass von den Ermittlungsbehörden keine Aufklärung zu erwarten ist. Dennoch wollen wir Antworten auf unsere Fragen, Antworten die uns die deutschen Behörden und Politik nicht geben – soviel ist uns nach den Vorgängen um den NSU klargeworden. Nur durch politischen Druck werden wir Antworten bekommen. Deshalb werden wir nicht Ruhe geben, bis wir wissen, wer Burak getötet und Jamal und Alex so schwer verletzt hat!

 

 

Termine in Berlin zum dritten Jahrestag des Mordes an Burak:
- Sonntag. 5. April 2015, 14 Uhr: Kundgebung „Die Angst bleibt. Findet den Mörder!“ zum 3. Jahrestag des Mordes an Burak in Neukölln (Rudower Str. 51, gegenüber dem Krankenhaus Neukölln)
- Freitag, 17. April 2015, 18 Uhr: Forums-Veranstaltung „Gegen das Schweigen. 3 Jahre nach dem Mord an Burak und die Konsequenzen aus dem NSU“ im Jockel Biergarten (Ratiborstr. 14c, Kreuzberg)

 

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