Tumulte bei Auftritt von AfD-Landeschefin Frauke Petry in Leipziger Volkshochschule

Erstveröffentlicht: 
21.03.2015

Ein Auftritt von AfD-Landeschefin Frauke Petry in der Leipziger Volkshochschule war von Tumulten begleitet. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruch und Notrufmissbrauch. Auf einmal standen sechs Mann, teilweise vermummt, auf, entrollten Plakate und riefen dubiose Losungen, berichtet Tobias Keller, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Stadtrat.

 

Zu der Veranstaltung, auf der Petry über "Familienpolitik und Gendermainstream" sprechen wollte, kamen etwa 40 Personen. Nichts deutete zunächst auf Störer hin. "Auf einmal standen aber sechs Mann, teilweise vermummt, auf, entrollten Plakate und riefen Losungen wie ,Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat'", berichtet Tobias Keller, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Stadtrat, welche zu dem Gesprächsabend eingeladen hatte. Laut Polizei wurde auch ein Transparent mit der Aufschrift: "Mein Körper ist mein Körper" gezeigt. "Leuten von uns gelang es, die Gruppe vor die Tür zu drängen", sagt Keller.

 

Einer passte dann auf, dass die Störer nicht wieder reinkommen. Die Polizei wurde gerufen. Nachdem die Veranstaltung fortgesetzt wurde, näherte sich eine zweite, unauffällige Gruppe dem Saal. Kurz darauf wurde per Notknopf die Brandmeldeanlage ausgelöst. "Das Gebäude musste kurzzeitig evakuiert werden", sagt Polizeisprecher Alexander Bertram. Als fest stand, dass es nirgendwo brennt, hielt Petry ihren Vortrag zu Ende. Gegen 20.30 Uhr war die Veranstaltung beendet, so die Polizei, weitere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Die Ermittler gehen von insgesamt etwa zwölf Personen aus, die den Vortragsabend stören wollten. Deren Identität sei aber nicht bekannt, so der Sprecher.

Die AfD will sich von der Aktion nicht beeindrucken lassen. "Sich in vorauseilendem Gehorsam abzuducken wäre tödlich für die Demokratie", meint Keller. Auch Siegbert Droese, Vorstandsvorsitzender des AfD-Kreisverbandes Leipzig, reagiert mit Gelassenheit. "Wir werden ein Stück weit mit so etwas leben müssen", sagt er.