Bundespolizei griff 3000 Menschen auf Von Roland Herold Leipzig. Auf der Flucht vor Bürgerkriegen und Krisen in ihren Heimatländern sind in Sachsen und Thüringen im vergangenen Jahr deutlich mehr Asylsuchende illegal eingereist. In Sachsen beispielsweise griff die Bundespolizei rund 3000 Menschen auf, die über Polen (61 Prozent) oder Tschechien (30 Prozent) in den Freistaat kamen, wie die Bundespolizei in Pirna gestern auf Anfrage mitteilte. Die meisten wurden direkt bei Pass- oder Fahrscheinkontrollen in den Zügen auf der Bahnstrecke Prag-Dresden oder auf den Autobahnen4 und 17 in Grenznähe festgestellt. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren es noch nur rund 2200 (2013) beziehungsweise 2100 (2012).
Außerdem wurden 231 Flüchtlinge (acht Prozent) ermittelt, die über
Länder wie Österreich, Frankreich oder Dänemark unerlaubt einzureisen
versuchten. Die Mehrzahl der Flüchtlinge insgesamt kam aber aus Serbien,
dem Kosovo, Syrien und der Ukraine. Unter ihnen befanden sich rund 500
Kinder.
Auch in Thüringen griff die Bundespolizei im vergangenen Jahr 52
Flüchtlinge auf. Die meisten von ihnen kamen aus Afghanistan, Eritrea
und Syrien. Darunter auch sechs Kinder. In den beiden Jahren zuvor
hatten die Behörden lediglich jeweils ein Dutzend unerlaubt Eingereiste
aufgelistet.
Die Mehrzahl der Flüchtlinge in Deutschland gelangte - oft mit Hilfe von
Schleuserbanden (27 Prozent) - über die deutsch-österreichische Grenze
nach Süddeutschland. Im kompletten Bundesgebiet registrierte die
Bundespolizei über 57000 illegal eingereiste Menschen. Das waren etwa 75
Prozent mehr als ein Jahr zuvor. An der Spitze lag Bayern: Dort wurden
im vergangenen Jahr knapp 24000 illegale Einreiseversuche gezählt.