Immer mehr Asylsuchende reisen illegal ein

Erstveröffentlicht: 
05.03.3015

Bundespolizei griff 3000 Menschen auf Von Roland Herold Leipzig. Auf der Flucht vor Bürgerkriegen und Krisen in ihren Heimatländern sind in Sachsen und Thüringen im vergangenen Jahr deutlich mehr Asylsuchende illegal eingereist. In Sachsen beispielsweise griff die Bundespolizei rund 3000 Menschen auf, die über Polen (61 Prozent) oder Tschechien (30 Prozent) in den Freistaat kamen, wie die Bundespolizei in Pirna gestern auf Anfrage mitteilte. Die meisten wurden direkt bei Pass- oder Fahrscheinkontrollen in den Zügen auf der Bahnstrecke Prag-Dresden oder auf den Autobahnen4 und 17 in Grenznähe festgestellt. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren es noch nur rund 2200 (2013) beziehungsweise 2100 (2012).


Außerdem wurden 231 Flüchtlinge (acht Prozent) ermittelt, die über Länder wie Österreich, Frankreich oder Dänemark unerlaubt einzureisen versuchten. Die Mehrzahl der Flüchtlinge insgesamt kam aber aus Serbien, dem Kosovo, Syrien und der Ukraine. Unter ihnen befanden sich rund 500 Kinder.
Auch in Thüringen griff die Bundespolizei im vergangenen Jahr 52 Flüchtlinge auf. Die meisten von ihnen kamen aus Afghanistan, Eritrea und Syrien. Darunter auch sechs Kinder. In den beiden Jahren zuvor hatten die Behörden lediglich jeweils ein Dutzend unerlaubt Eingereiste aufgelistet.


Die Mehrzahl der Flüchtlinge in Deutschland gelangte - oft mit Hilfe von Schleuserbanden (27 Prozent) - über die deutsch-österreichische Grenze nach Süddeutschland. Im kompletten Bundesgebiet registrierte die Bundespolizei über 57000 illegal eingereiste Menschen. Das waren etwa 75 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. An der Spitze lag Bayern: Dort wurden im vergangenen Jahr knapp 24000 illegale Einreiseversuche gezählt.